• Beschäftigte machen Druck für IG Metall-Forderungen und wehren sich gegen die Angriffe der Arbeitgeber
• IG Metall fordert 4 Prozent mehr Geld für 12 Monate, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen sowie die Fortführung des aktuell geltenden Manteltarifvertrags

Stuttgart. Mit Warnstreiks und Aktionen in Kfz-Betrieben in ganz Baden-Württemberg machen die Beschäftigten des Kfz-Handwerks ab morgen Druck auf die Arbeitgeber. Heute Nacht endet der aktuelle Entgelt-Tarifvertrag und damit auch die Friedenspflicht in der laufenden Tarifrunde des Kfz-Handwerks.

Die erste Tarifverhandlung im Kfz-Handwerk ist am 18. Mai ohne Annäherung zu Ende gegangen. "Die Verhandlung war weder zielführend noch konstruktiv. Ab morgen werden die Kolleginnen und Kollegen mit Warnstreiks zusätzlich Druck auf die Arbeitgeber ausüben und zeigen was sie von den Forderungen der Arbeitgeber halten", so Ivan Curkovic, Verhandlungsführer der IG Metall Baden-Württemberg. "Die Arbeitgeber fordern unter anderem den Samstag als regulären Arbeitstag sowie zuschlagsfreie Mehrarbeitsstunden. Wer aber von Krise redet, dürfte mit dem arbeitsfreien Samstag und Mehrarbeitszuschlägen kein Problem haben. Von der Gegenseite erwarten wir ein konstruktives Angebot, das der Leistung der Beschäftigten mit Respekt begegnet und nicht die Corona-Pandemie ausnutzt und mit der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen droht."

Während der Friedenspflicht haben sich im Südwesten bereits rund 2500 Beschäftigte an aktiven Mittagspausen, Info-Sprechstunden des Betriebsrats, Unterschriften- und Postkartenaktionen beteiligt. In den kommenden Tagen sind Aktionen in mehreren Betrieben geplant. Ein Großteil werden Frühschluss-Aktionen sein, bei denen Beschäftigte aufgerufen werden, zwischen einer und drei Stunden vor dem regulären Arbeitsende ihre Arbeit zu beenden.

Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde für die rund 55.000 Beschäftigten 4 Prozent mehr Geld für 12 Monate, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, die Möglichkeit zwischen mehr Geld und mehr freier Zeit zu wählen sowie die Fortführung des aktuell geltenden Manteltarifvertrags. Die Verhandlungen werden am 18. Juni fortgesetzt.