Willi-Bleicher-Preis 2019
Gestern Abend wurden zum achten Mal in einem Festakt mit rund 100 Gästen die Preise 2019 in Stuttgart verliehen. Fünf Beiträge aus der Arbeitswelt in den Kategorien Print/Online, Fernsehen, Hörfunk und Nachwuchs wurden mit dem Willi-Bleicher-Preis 2019 ausgezeichnet. Roman Zitzelsberger, IG Metall-Bezirksleiter Baden-Württemberg übergab die Auszeichnung gemeinsam mit den Juroren an die Preisträgerinnen und Preisträger.
Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Alle heute ausgezeichneten Reportagen und Features sind exzellent recherchiert. Sie schauen dort genau hin, wo andere lieber wegsehen. Legen den Finger in manche Wunde. Und decken Missstände auf, von denen viele glauben, sie seien längst abgeschafft. Vor allem aber machen die Autorin und Autoren eines: Sie erzählen Geschichten."
Die Preisträger 2019 beleuchten Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven: Aus der Sicht einer Jobvermittlerin, die Langzeitarbeitslosen zurück ins Erwerbsleben hilft, von Beschäftigten, die so viel arbeiten, dass sie davon krank werden und aus der Sicht von Flüchtlingen, die gerne arbeiten würden, aber abgeschoben werden sollen. Außerdem schildern Beschäftigte, welchen Sinn Arbeit für sie hat und beschreiben ihren Arbeitsalltag in Zeiten von Homeoffice, Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.
Der Preis in den verschiedenen Kategorien ist mit jeweils 3000 Euro dotiert, die Kategorie Nachwuchs mit 2000 Euro. Der Willi-Bleicher-Preis soll Medienschaffende ermutigen, hintergründig und kritisch über die Arbeitswelt zu berichten. Namensgeber ist der 1981 verstorbene ehemalige IG Metall-Bezirksleiter Willi Bleicher, der für soziale Gerechtigkeit und Menschlichkeit stand.
Ausgewählt wurden die Preisträger von einer unabhängigen Jury, bestehend aus Frank Brettschneider, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim, Ann-Kathrin Eckardt, Chefin vom Dienst im Gesellschaftsressort Süddeutsche Zeitung, Barbara Roth, Chefin vom Dienst Kultur/Politik beim Deutschlandfunk, und dem Schriftsteller Wolfgang Schorlau. Für die verhinderte Jurorin Barbara Roth war die Landeskorrespondentin des Deutschlandfunks in Baden-Württemberg, Uschi Götz, anwesend.
Herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerin und Gewinner
Kategorie Print/Online - 2 Preisträger:
Henning Sußebach, Stefan Willeke, DIE Zeit, für "Die Fee von Fulda"
(Thema: Wie eine Jobvermittlerin Langzeitarbeitslosen wieder das Arbeiten beibringt)
Roland Muschel, Südwest Presse, für "Kein Lohn für die Integration"
(Thema: Der unverständliche Umgang mit gut ausgebildeten Flüchtlingen)
Kategorie Fernsehen:
Hermann G. Abmayr, SWR/SR, für "Fit bis zur Rente?
(Thema: Wenn Arbeit krank macht...")
Kategorie Nachwuchs:
Melisa Lota, ARD-alpha/Bayerischer Rundfunk, für "Arbeit - Broterwerb oder Berufung?"
(Thema: Der unterschiedliche Sinn von Arbeit)
Kategorie Hörfunk:
Johannes Lenz, Bayerischer Rundfunk, für "Digital Impact: Die Zukunft der Arbeit"
(Thema: Mensch versus Maschine: Arbeit in Zeiten von Digitalisierung)
Fotograf: Joachim E. Röttgers/Graffiti/IG Metall (Die Bilder dürfen mit Quellenangabe verwendet werden)
Letzte Änderung: 26.09.2019