Auf die Haltung kommt es an!
Moderne Arbeit, alte (Umgebungs-)Belastungen
Der betriebliche Arbeits- und Gesundheitsschutz steht angesichts des Wandels der Arbeitswelt vor großen Herausforderungen. Sicher ist: Weder alte noch neue Belastungen werden ohne Zutun verschwinden. Und Fatal: Obwohl die körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz weiterhin hoch sind, kommen im Zuge der Digitalisierung neue Belastungen hinzu. Das zeigt der Transformationsatlas, den die IG Metall vor kurzem erstellt hat. Rund 77 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass mit der Digitalisierung neue Arbeitsbelastungen entstehen - für Körper und Psyche.
Für viele der Veränderungen gibt es noch keine ausreichenden Erfahrungen und folglich auch keine gesicherten Erkenntnisse über gesundheitliche Auswirkungen. Und auch wenn die neuen Arbeitskonzepte ein Humanisierungspotenzial enthalten, wird dieses nicht ohne betriebs- und präventionspolitisches Engagement genutzt werden können.
Umgebungsbelastungen
Die 2017 gestartete bezirkliche Aktion der IG Metall Baden-Württemberg "Auf die Haltung kommt es an!" richtete vor diesem Hintergrund bereits im letzten Jahr den Blick auf die körperlichen Belastungen (Muskel-Skelett). Dieses Jahr stehen die Umgebungsbelastungen auf der Konferenz im Fokus.
Welche praxistauglichen Regelungen und Instrumente zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben vorhanden sind, wird in der Konferenz von den Teilnehmern - darunter viele Betriebsräte der Daimler AG - diskutiert werden. In 5 Foren sollen die Herausforderungen für die betriebliche Interessenvertretungen vertieft werden. Erwartet werden wieder mehrere Hundert Teilnehmer.
Der Frage "Wie viel Regulierung und Kontrolle braucht der betriebliche Arbeits- und Gesundheitsschutz" wird mit Vertretern der Gewerbeaufsicht Stadt Stuttgart, Berufsgenossenschaft, Südwestmetall, Uni Heidelberg und des DGB Baden-Württemberg nachgegangen.
Podium
Martin Kunzmann, DGB Baden-Württemberg
Michael von Koch, Gewerbeaufsicht Stadt Stuttgart
Kai Schweppe, Südwestmetall
Prof. Karlheinz Sonntag, Universität Heidelberg
Bernhard Wagner, Berufsgenossenschaft Holz und Metall
Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Daimler
Arbeits- und Gesundheitsschutz ist einer der bedeutenden Eckpfeiler der unternehmerischen Verantwortung im Daimler-Konzern. Die Leitsätze im Arbeits- und Gesundheitsschutz ergänzen und vertiefen die Grundsätze zur sozialen Verantwortung des Daimler-Konzerns mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Hierzu wurde mit dem Konzernbetriebsrat eine Vereinbarung abgeschlossen. In der Richtlinie A30.1 zum Arbeits- und Gesundheitsschutz werden die wesentlichen Grundregelungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Daimler-Konzern festgehalten und beschrieben.
In fast allen deutschen Werken der Daimler AG gibt es mittlerweile Gesundheitszentren, in denen eine Vielzahl von innovativen, an aktuellen Trends und Analysen ausgerichteten Maßnahmen zur Verfügung stehen - beispielsweise Angebote wie "Gesunder Rücken", "Gesunde Ernährung" und "Stressprävention".
Anfang 2019 ist die Daimler AG der Kampagne "Vision Zero" der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (ISSA) beigetreten, an der international über 2500 Unternehmen und Partnerorganisationen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilnehmen. Vision Zero steht für die Überzeugung, dass Unfälle immer eine Ursache haben und somit vermeidbar sind. Der Präventionsansatz integriert die drei Dimensionen Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden bei der Arbeit auf allen Ebenen.
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sind nicht nur eine rechtliche und moralische Verpflichtung, sie lohnen sich auch wirtschaftlich. Investitionen in Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz vermeiden menschliches Leid und schützen die Beschäftigten.Links:
Arbeiten, so gesund wie möglich
Muskel-Skelett-Belastungen im Fokus des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes
Letzte Änderung: 15.09.2019