100 Jahre ILO: Gute Arbeit weltweit

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13.03.2019 Die International Labour Organization (ILO) wird 100 Jahre alt. Die Vereinten Nationen haben diese Sonderorganisation gegründet. Doch wer ist die ILO überhaupt und was macht sie?

Die Abkürzung ILO steht für International Labour Organization. Vor 100 Jahren gründeten die Vereinten Nationen diese Sonderorganisation. Auslöser war das Elend breiter Bevölkerungsschichten nach dem Ersten Weltkrieg. Der internationale Gewerkschaftsbund forderte damals, die Arbeitsbedingungen auf internationaler Ebene zu verbessern. Die Verfassung der ILO - auf Deutsch Internationale Arbeitsgemeinschaft (IAO) - wurde 1919 in den Versailler Friedensvertrag aufgenommen.

Der Sitz der ILO ist Genf und ihr Auftrag ist, soziale Gerechtigkeit sowie Menschen- und Arbeitnehmerrechte zu fördern. In den sogenannten ILO-Kernarbeitsnormen werden diese Ziele konkretisiert. Im Jubiläumsjahr sind sie aktueller denn je. Jeden Tag sterben weltweit etwa 6400 Menschen durch einen Unfall am Arbeitsplatz oder an einer berufsbedingten Erkrankung. Es gibt weiterhin Kinderarbeit, Diskriminierung von Frauen, Sklaverei und Ausbeutung. Viele multinationalen Konzerne verweigern ihren Beschäftigten, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Die Unternehmen verstoßen gegen die Kernarbeitsnorm der Vereinigungsfreiheit. Die Herausforderungen haben sich durch die Globalisierung verschärft. Produktionsabläufe werden immer internationaler. Beschäftigte werden mit einer Drohkulisse eingeschüchtert. Einzelne Standorte werden gegeneinander ausgespielt, um Löhne zu drücken und Tarifverträge zu öffnen. Mühsame Überzeugungsarbeit ist weiter notwendig etwa ­gegenüber den USA, die sich hartnäckig weigern, alle ILO-Kernarbeitsnormen zu unterzeichnen.

Den Möglichkeiten der ILO, ihre Mindeststandards durchzusetzen, sind Grenzen gesetzt. Flankierend haben die Gewerkschaften mit multinationalen Unternehmen globale Rahmenvereinbarungen geschlossen, um weitergehende Mindestsozialstandards durchzusetzen. Bei 20 dieser international geltenden Vereinbarungen ist die IG Metall federführend.

Kernprinzipien

Die Arbeit der ILO basiert auf den Kernprinzipien Vereinigungsfreiheit, Recht auf Kollektivverhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit und Verbot der Diskriminierung.

World Employee Committee (WEC) bei Daimler

Seit 2002 besteht eine intensive Zusammenarbeit der Interessenvertretungen der Daimler-Belegschaften rund um den Globus.

Die Welt-Arbeitnehmervertretung (WEC) befasst sich mit Themen, die für die internationale Zusammenarbeit der Beschäftigten des Konzerns von wesentlicher Bedeutung sind. Ziel ist es, den weltweiten Informations- und Meinungsaustausch der Arbeitnehmervertretungen untereinander sowie den Dialog mit der Konzernleitung über wesentliche Themen im globalen Unternehmen zu unterstützen.

Das jährliche Treffen des Gremiums ermöglicht einen länderübergreifenden Erfahrungsaustausch der Daimler-Betriebsräte, von dem alle Beteiligten und vor allem deren Belegschaften profitieren. Dies soll das gegenseitige Verständnis und die Bereitschaft zur Kooperation fördern und so zur Integration beitragen.

Die einzelnen Vertreter des WEC präsentieren in einem Länderbericht, welche politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen es zu meistern gilt. Außerdem stellen sie jeweils die aktuellen Themen der länderspezifischen Gewerkschaften vor.

Letzte Änderung: 13.03.2019