Willi-Bleicher-Preis 2018 - Preisträger
Die IG Metall Baden-Württemberg zeichnet zum siebten Mal herausragende Berichterstattung aus der Arbeitswelt mit dem Willi-Bleicher-Preis aus. Prämiert werden fünf Beiträge in den Kategorien Print/Online, Fernsehen, Hörfunk und Nachwuchs. Der Willi-Bleicher-Preis soll Medienschaffende ermutigen, hintergründig und kritisch über die Arbeitswelt zu berichten. Namensgeber ist der 1981 verstorbene ehemalige IG Metall-Bezirksleiter Willi Bleicher, der für soziale Gerechtigkeit und Menschlichkeit stand.
Die Preisträger 2018 beleuchten die ungerechte Bezahlung und hohe Belastung in der Pflegebranche, die Schwierigkeiten von Männern mit Teilzeitwunsch, den Wandel und die Unsicherheit der Beschäftigten in der Autoindustrie, die Entwicklung von Arbeitszeitmodellen sowie die Arbeit als Crowdworker. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer unabhängigen Jury, bestehend aus Frank Brettschneider, Professor an der Universität Hohenheim, Ann-Kathrin Eckardt, Redakteurin Süddeutsche Zeitung, Barbara Roth, Redakteurin beim Deutschlandfunk und dem Schriftsteller Wolfgang Schorlau.
Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Die hohe Qualität und Vielfalt der eingereichten Beiträge überrascht uns jedes Jahr aufs Neue. Das beweist: Arbeitsthemen treffen den Nerv der Zeit und beschreiben wichtige Trends unserer Gesellschaft. Die prämierten Beiträge 2018 zeigen aber auch: Arbeiten in Deutschland ist vielerorts verbesserungsbedürftig - das beginnt bei zu niedriger Bezahlung und reicht über unflexible Arbeitsbedingungen bis zu Existenzängsten der Beschäftigten. Für uns heißt das: Gewerkschaften, die die Arbeitstage der Beschäftigten besser machen, sind notwendiger denn je."
Der Preis in den verschiedenen Kategorien ist mit jeweils 3000 Euro dotiert, die Kategorie Nachwuchs mit 2000 Euro. In der Kategorie Kurzbeiträge wurde leider kein Beitrag ausgezeichnet, dafür wurde der Print-Preis zwei Mal vergeben. "Auch im nächsten Jahr möchten wir Journalistinnen und Journalisten aber dazu ermuntern, auch kürzere Stücke einzureichen. Sie sind für die tagesaktuelle Information unverzichtbar und erlauben überraschende Einblicke in Arbeitssituationen, die es vielleicht nicht zum allgemeinen Trend schaffen", so Zitzelsberger. 2018 wurde der Preis in der Kategorie nur knapp verfehlt.
Den Willi-Bleicher-Preis 2018 erhalten:
Kategorie Print/Online - 2 Preisträger
Caterina Lobenstein, Die Zeit, für "Warum verdient Frau Noe nicht mehr?"
(Thema: Der ungerechte Lohn in der Pflegebranche)
Markus Dettmer/Cornelia Schmergal, Der Spiegel, für "Halber Job, ganzer Kerl"
(Thema: Wenn Männer Teilzeit arbeiten wollen)
Kategorie Nachwuchs
Laura Meschede, Süddeutsche Zeitung Magazin, für "Die Mensch-Maschine"
(Thema: Ein Selbstversuch als Crowdworkerin)
Kategorie Fernsehen
Stefan Tiyavorabun, ARD/SWR, für "Macht e mobil? Wie die Autoindustrie ihre Krise bewältigen will"
Kategorie Hörfunk
Thilo Schmidt, Deutschlandfunk Kultur, für "Wem gehört Vati samstags?"
(Thema: Veränderungen der Arbeitszeit in den letzten Jahrzehnten)
Verliehen wird der diesjährige Preis am 14. November im Stuttgarter Willi-Bleicher-Haus.
Letzte Änderung: 10.08.2018