Pressemitteilung
In der Auseinandersetzung um die Arbeitsbedingungen von Dekra-Beschäftigten am Mercedes-Standort Rastatt sind in einem Gespräch zwischen Vertretern von IG Metall und Dekra Arbeit gute Ergebnisse erzielt worden. In einem von der Verleihfirma Dekra Arbeit und der IG Metall Gaggenau unterzeichneten Eckpunktepapier wurden folgende Verabredungen getroffen:
- Die zum Stichtag 31. August 2018 bei Mercedes-Benz in Rastatt eingesetzten Dekra-Beschäftigten erhalten im September 2018 eine einmalige Standort-Zulage von jeweils 160 Euro.
- Die Verleihfirma Dekra Arbeit richtet für die Beschäftigten am Daimler-Standort Rastatt voraussichtlich bis November 2018 ein Internet-Portal mit individuellem Zugriff ein. Dieses soll einen transparenten Einblick in das Arbeitszeitkonto, geleistete Stunden, Pausen sowie Urlaubs- und Krankheitstage geben.
- Zudem wird bei Dekra-Beschäftigten, die im September 2018 in die Arbeitslosigkeit entlassen und im Frühjahr 2019 im Zusammenhang mit dem Hochlauf der Produktion bei Daimler Rastatt wiedereingestellt werden, auf die Probezeit verzichtet.
Eine Garantie, dass Mitarbeiter, deren befristeter Vertrag Mitte September ausläuft, einen unbefristeten Arbeitsvertrag und einen Folgeeinsatz bei Daimler bekommen, hat die Dekra Arbeit auf Verlangen der IG Metall Gaggenau schon zu einem früheren Zeitpunkt gegeben.
Ab nächster Woche werden die Gespräche zwischen der IG Metall Gaggenau und der Dekra-Geschäftsleitung zu vielen Einzelfragen fortgesetzt. Heiko Maßfeller, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Gaggenau: "Die Gespräche fanden unter schwierigen Voraussetzungen statt. Die Ergebnisse sind vor diesem Hintergrund sehr gut. Jetzt gilt es, die vielen Einzelthemen zu bearbeiten, zügig eine Lösung zu finden und verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen. Da liegt noch ein langer Weg vor uns."
Zudem ist es geplant, zwischen dem Betriebsrat und Mercedes-Benz Rastatt eine Betriebsvereinbarung zu treffen, die bei Übernahme eines Dekra-Beschäftigten in ein Arbeitsverhältnis zu Daimler die bisherigen Beschäftigungszeiten des Leiharbeitnehmers berücksichtigt. Dadurch steigen die Chancen auf eine Übernahme.
Die IG Metall setzt sich seit Monaten dafür ein, die Arbeitsbedingungen der rund 1200 Dekra-Leiharbeiter bei Mercedes in Rastatt zu verbessern und Missstände abzustellen. Dafür hat die Gewerkschaft seit Februar dieses Jahres über 200 persönliche Gespräche geführt, in denen Beschäftigte über Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Arbeitsstunden und Urlaubstagen sowie Kündigungen in Krankheitsfällen berichtet haben.
Ansprechpartner für die Medien: Heiko Maßfeller, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Gaggenau, Telefon: 0170/3333423
Letzte Änderung: 05.07.2018