Pressemeldung der IG Metall
IG Metall Baden-Württemberg
Pressemitteilung 50/2015
07. Oktober 2015
IG Metall unterstützt fairen, freien und gerechten Welthandel - Landeschef Zitzelsberger: Kritik aus der Wirtschaft an Demonstrations-Aufruf ist haltlos und unbegründet
Stuttgart. Im Vorfeld der anstehenden Großdemonstration gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA an diesem Samstag in Berlin, sieht die IG Metall Baden-Württemberg erste Erfolge ihrer kritischen Haltung gegen TTIP.
"Nach einem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission sollen Streitigkeiten zwischen Investoren und Staaten von öffentlich bestellten Richterinnen und Richtern und nicht mehr wie ursprünglich geplant vor privaten Schiedsgerichten
entschieden werden. Das war einer der Hauptkritikpunkte der IG Metall", sagte Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger.
Die IG Metall gehört zu einem breiten Bündnis aus mehr als 30 Verbänden und Organisationen, die am Samstag zur Demonstration für einen gerechten Welthandel aufrufen. "Die IG Metall befürwortet einen freien,
fairen und gerechten Welthandel sowie den Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen. Allerdings müssen die Hauptprotagonisten endlich transparent verhandeln und die berechtigten Kritikpunkte ernst nehmen", betonte Zitzelsberger.
Die IG Metall stört sich am aktuellen Entwurf zu TTIP insbesondere an ungenügenden Schutzmechanismen für Arbeitnehmer- und Mitbestimmungsrechte sowie Sozialstandards einerseits und einer starken Begünstigung von
Investoreninteressen auf der anderen Seite.
Mit Unverständnis reagiert Zitzelsberger auf Kritik seitens des Maschinenbauverbands VDMA an dem Demonstrations-Aufruf. Dessen Chef Thilo Brodtmann hatte gegenüber Medien erklärt, mit ihrem Auftritt in Berlin handele die IG Metall gegen die Interessen ihrer Mitglieder. "Dieser Vorwurf ist haltlos und unbegründet", betonte Zitzelsberger. "Gerade ein Verband wie der VDMA müsste wissen, dass es auch in einem freien Handel Schutzmechanismen für kleine und mittlere Unternehmen geben muss - sonst würden sich wohl kaum auch mittelständische Initiativen an dem Protest beteiligen."
Aus dem Südwesten werden mehrere Hundert Metallerinnen und Metaller an der Demonstration teilnehmen. Zitzelsberger: "Die IG Metall unterstützt das Ansinnen, technische Standards diesseits und jenseits des Atlantiks zu vereinheitlichen. Dies muss aber einhergehen mit einem effektiven Schutz von Arbeits-, Sozial- und Verbraucherstandards."
Letzte Änderung: 12.10.2015