Pressemeldung der IG Metall

IG Metall

24.09.2015 IG Metall prangert mit Aktionstag den Missbrauch von Werkverträgen an

IG Metall Stuttgart
Pressedienst 18/2015
An die Vertreterinnen und Vertreter der Medien

IG Metall prangert mit Aktionstag den Missbrauch von Werkverträgen an

Stuttgart, 24. September - Die IG Metall hat mit Aktionen in vielen Betrieben der Automobilindustrie auf den Missbrauch von Werkverträgen aufmerksam gemacht. Auf Kundgebungen vor den Daimler-Werken in Mettingen und Sindelfingen versammelten sich am heutigen Vormittag über 9.000 Beschäftigte und protestierten für faire Arbeit und Mitbestimmung.

Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall: "Den Unternehmen geht es bei Fremdvergaben in den Kernbereichen der Automobilindustrie wie Entwicklung, Logistik und Instandhaltung an allererster Stelle um Extraprofite. Diese erzielen sie auf dem Rücken der Beschäftigten. Deshalb fordern wir von der Politik, dass sie die Arbeitgeber zur Ordnung ruft und den Betriebsräten Mitwirkungsrechte bei Fremdvergaben einräumt, um Schaden von den Belegschaften abzuwenden."

Vor 7.000 Teilnehmern machte Ergun Lümali, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Standort Sindelfingen und stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG, deutlich:
"Dass Werkverträge leider auch gezielt zur Kostensenkung missbraucht und die Belegschaft dadurch gespalten wird, erleben wir jeden Tag. Solche Zustände wollen wir an den Daimler- Standorten nicht haben. Wir fordern vom Gesetzgeber Mitwirkungsrechte bei Werkverträgen und von unserem Vorstand die Bereitschaft, mit der IG Metall tarifliche Regelungen für Beschäftigte zu vereinbaren, die in diesen Beschäftigungsverhältnissen auf unseren Werksgeländen tätig sind."

"Wir fordern von Daimler den Grundsatz "selber machen" statt "fremd vergeben" umzusetzen", sagte Wolfgang Nieke, Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Werkes Untertürkheim vor 2.000 Teilnehmern in Mettingen. "Denn wirtschaftlicher Erfolg wird nur von Dauer sein, wenn er auf sicheren Jobs mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen aufbaut. Dazu muss die Bundesregierung den Missbrauch Werkverträgen endlich gesetzlich stoppen und dem Betriebsrat mehr Mitwirkungsrechte hierbei geben."

Die IG Metall fordert den Gesetzgeber auf, mit gesetzlichen Regelungen Ordnung auf dem Arbeitsmarkt herzustellen. Notwendig seien insbesondere eine Verpflichtung der Arbeitgeber, die Betriebsräte über den Einsatz von Werkverträgen zu informieren, sowie verbesserte Mitwirkungsrechte der Betriebsräte.

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Pressemeldung vom 24.09.2015

Pressemeldung vom 24.09.2015

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Letzte Änderung: 30.09.2015