Willi-Bleicher-Preis 2017
Der Journalismuspreis der IG Metall soll Medienschaffende ermutigen, anschaulich, hintergründig und kritisch über die Arbeitswelt zu berichten - 2017 ist das ein weiteres Jahr gelungen!
Ausgezeichnet wurden fünf Beiträge in den Kategorien Print/Online, Fernsehen, Hörfunk und Nachwuchs. Namensgeber ist der 1981 verstorbene ehemalige IG Metall-Bezirksleiter Willi Bleicher, der Zeit seines Lebens für soziale Gerechtigkeit und Menschlichkeit stand. Er wäre am heutigen 27. Oktober 110 Jahre alt geworden.
"Die prämierten Beiträge 2017 machen deutlich, wie stark der Wandel der Arbeitswelt Beschäftigte und Gewerkschaften fordert und sich Ansprüche an Arbeit, Flexibilität und Mitbestimmung verändern.", sagte Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg bei der Preisverleihung im Stuttgarter Willi-Bleicher-Haus. 2018 werde die IG Metall den Willi-Bleicher-Preis erneut ausschreiben.
Den Willi-Bleicher-Preis 2017 erhielten:
Bernd Kramer, Fluter, für "Appschuften"
Arbeiten als Crowdworker: Selbstbestimmt und flexibel oder ausgebeutet
Kategorie: Print/Online.
Moritz Aisslinger, Die Zeit, für "Die armen Kinder vom Silicon Valley"
Im vermeintlich strahlenden Zukunftslabor kämpft die Mittelschicht ums Überleben.
Kategorie: Nachwuchs
Frido Essen, ARD, für "(Alb-)Traumjob Pilot"
Pilot zu werden ist teuer - und die Arbeitsbedingungen sind nicht immer rosig.
Kategorie: Fernsehen
Edgar Verheyen, SWR, für "REWE & EDEKA. Gute Geschäfte - faire Löhne?"
Wie sich der Einzelhandel sukzessive aus dem Flächentarif verabschiedet.
Kategorie: Fernsehen
Nicole Graaf, Deutschlandfunk Kultur, für "Ausbeutung in Heimarbeit - Schuhproduktion in Indien"
Näherinnen in Indien produzieren auch für Deutschland - für Hungerlöhne.
Kategorie: Hörfunk
Die Beiträge beleuchten Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen in der indischen Schuhindustrie und im Silicon Valley in den USA. Sie thematisieren die zunehmende Tarifflucht im deutschen Einzelhandel, die Belastungen von Piloten in der Luftfahrtbranche und das Leben und Arbeiten von Crowdworkern auf Internet-Plattformen.
Letzte Änderung: 30.10.2017