Daimler Zentrale im digitalen Warnstreik

IG Metall Tarifbewegung: Zukunft sichern.

05.03.2021 "Lasst die Trillerpfeifen stecken!" 600 Beschäftigte der Daimler Zentrale beteiligen sich am ersten digitalen Warnstreik Stuttgarts.

Die Transformation verändert die Arbeitswelt rasant. Beschleunigt wird dieser Prozess durch die weiter anhaltende Corona-Pandemie. Wo möglich arbeiten die Beschäftigten mobil von unterwegs oder im Homeoffice. Warnstreiks, um Druck auf die weiter auf ihren Positionen beharrenden Arbeitgeber aufzubauen, mit großen Menschenmassen, roten Fahnen und Trillerpfeifen vor den Werkstoren, sind aktuell schwierig zu organisieren. Jetzt hat die IG Metall Stuttgart gezeigt, Warnstreik geht auch anders. Modern und digital von zu Hause.

Digitaler Warnstreik in der Daimler Zentrale

Am 5. März hat die Gewerkschaft die Beschäftigten der Daimler Zentrale in Stuttgart zum digitalen Warnstreik im Homeoffice aufgerufen. Rund 600 Beschäftigte sind dem Aufruf der IG Metall gefolgt und haben für zwei Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Man hatte zu einem Onlinemeeting eingeladen und diese Plattform dazu genutzt, über die Tarifthemen zu informieren und über den aktuellen Verhandlungsstand zu berichten.

Die Arbeitnehmer*innen der Daimler Zentrale befinden sich seit Monaten weitestgehend im mobilen Arbeiten bzw. im Homeoffice. "Mit dem ersten digitalen Warnstreik in der Geschichte Stuttgarts haben wir einen neuen Weg eingeschlagen. Wir sind eine moderne Gewerkschaft und haben einen starken Rückhalt bei den Angestellten, Ingenieuren und den Beschäftigten im indirekten Bereich, die zu Recht von der Arbeitgeberseite ein Zukunftskonzept für die Automobilindustrie und ihre Arbeitsplätze verlangen", macht Manuel Michniok, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Stuttgart deutlich.

In der laufenden Tarifrunde hat die IG Metall ein Maßnahmenpaket zur Bewältigung der Herausforderungen vorgelegt. So fordert sie zur Sicherung der Arbeitsplätze, dort wo nötig, eine Arbeitszeitverkürzung mit Teilentgeltausgleich, einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge, ein Volumen von 4% zur Stärkung der Einkommen und tarifliche Regelungen für dual Studierende und Auszubildende zur Verbesserung der Ausbildung und der Übernahme.

Statt Lösungen für die Zukunft zu suchen, wirft die IG Metall den Arbeitgebern vor, nach wie vor Vergangenheitsbewältigung zu betreiben. "Für uns stehen Beschäftigungssicherung, Zukunftsgestaltung und die Stabilisierung der Einkommen im Fokus dieser Tarifbewegung. Es wird Zeit, dass die Arbeitgeber gemeinsam mit uns an Lösungen arbeiten anstatt antiquierte Maßnahmen aus der Vergangenheit zu präsentieren", führt Michniok weiter aus.

Rund 600 Beschäftigte der Stuttgarter Daimler Zentrale haben sich am digitalen Warnstreik der IG Metall beteiligt. Denn gerade bei Daimler treffen die Themen der Gewerkschaft den Nagel auf den Kopf. "Während die Dividende und die Vorstandsgehälter steigen, soll weiterhin auf Kosten der Beschäftigten gespart werden. Während der Corona-Pandemie haben die Kolleginnen und Kollegen Flexibilität bewiesen und das Unternehmen durch die Krise geführt. Deshalb ist es nun Zeit für eine faire Beteiligung und Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen. Mit diesem Warnstreik haben wir nun gemeinsam ein Zeichen gesetzt!", nennt Carmen Klitzsch-Müller, Vorsitzende des Betriebsrats des Gemeinschaftsbetriebs der Daimler Zentrale in Stuttgart, als Gründe, warum man hinter den Forderungen der IG Metall stehe.

Wie es in den kommenden Wochen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie weitergehen wird bleibt weiter unklar. Die Fronten haben sich verhärtet. Die IG Metall scheint mit ihren neuen Formen der gemeinsamen Arbeitsniederlegung gut gerüstet zu sein. Eine Wiederholung scheint nicht ausgeschlossen.

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Letzte Änderung: 05.03.2021