GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG
Solidarität gewinnt! Transformation fair gestalten. Unter diesem Motto rufen der Daimler Gesamtbetriebsrat und die IG Metall zu einer Solidaritätsaktion im Daimler-Konzern und darüber hinaus auf. Diese Woche laufen Aktionen an allen Daimler-Standorten in allen Gesellschaften - von Menschenketten im Betrieb bis ins Homeoffice.
Von AMG bis EvoBus, von der Entwicklung bis zum Vertrieb, von der Fabrik bis zur Verwaltung. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte machen alle Gesellschaften und Standorte bei einer gemeinsamen Solidaraktion mit. Die Belegschaft hat bereits Zugeständnisse gemacht und leistet einen monetären Beitrag, um der aktuellen wirtschaftlichen Situation Rechnung zu tragen. Jetzt ist es Zeit, um über die Zukunft der Daimler-Standorte in Deutschland zu sprechen. Michael Brecht, Vorsitzender des Daimler Gesamtbetriebsrats: "Transformation, Covid, Rezession. Die Belegschaft leistet bei allen Herausforderungen ihren Beitrag: Qualifikation, Hygieneregeln, Sparbeitrag. Doch es reicht dem Vorstand nicht. Funktionen sollen ins Ausland verlagert oder gleich ganz verkauft werden. In den Werken zittern die Beschäftigten und haben Angst um ihre Zukunft. Die Belegschaft in der Verwaltung fühlt sich verstoßen. Dabei wollen wir über die Zukunft sprechen."
Die gesamte Metall- und Elektroindustrie befindet sich vor Herausforderungen historischer Dimension mit großem Risiko einer Arbeitsplatzvernichtung. Deshalb ist für Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg klar: "Wir brauchen einen breiten Schulterschluss innerhalb der Belegschaften, vor allem in den Betrieben der Automobilindustrie. Jetzt geht es darum, dass wir auf uns aufmerksam machen. Die Beschäftigten wollen an der Transformation teilhaben, Zukunftsthemen rund um die Mobilität weiterentwickeln und sind auch bereit, sich weiterzubilden. Es sind die Kolleginnen und Kollegen, die Unternehmen wie Daimler erfolgreich machen. Deshalb haben sie es verdient, Teil der Zukunft zu sein. Sie dürfen nicht das Gefühl haben, nicht mehr gewollt zu sein. Wir begreifen die Transformation als eine große, erfolgversprechende Chance." Nicht nur Daimler, sondern die gesamte Automobilindustrie befindet sich im Auf- und Umbruch hin zu emissionsfreier und vernetzter Mobilität. Diese Veränderung darf nicht auf dem Rücken und zu Lasten der Beschäftigten passieren, sondern mit ihnen. Es gilt, zehntausende Arbeitsplätze zu sichern. Daher heißt es für den Daimler Gesamtbetriebsrat und für die IG Metall: Zukunft statt Jobabbau.
"Daimler stellt seine Zukunft unter das Motto Nachhaltigkeit. Das gilt bei Produktion, Emission, Luxusdefinition und Profitabilität. Doch was ist mit nachhaltiger Unternehmenskultur und nachhaltiger Beschäftigung? Oder will der Vorstand keine nachhaltig motivierten Beschäftigten? Wir sind keine Bittsteller. Wir haben Daimler zu dem gemacht, was es heute ist.", so Michael Brecht. Deshalb gehe es jetzt darum, ein deutliches Signal an die Daimler Unternehmensleitung zu senden. Über alle Geschäftsfelder, Gesellschaften und Beschäftigungsgruppen hinweg.
Roman Zitzelsberger stellt mit Blick auf die kommende Tarifrunde klar: "Solidarität ist keine Einbahnstraße. Die Beschäftigten in der Automobilbranche haben in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie in der Lage sind, Krisen durchzustehen und auch unter neuen Bedingungen ihren Job zu machen. Die Beschäftigten wollen arbeiten und was bewegen. Das muss honoriert werden. Wir werden nicht noch eine Nullrunde in den Tarifverhandlungen hinnehmen. Deshalb ist es wichtig, dass der Protest seinen Weg auch über die Konzerngrenzen von Daimler hinausfindet." Denn es gehe um nichts weniger, als die Gestaltung der Zukunft in der Automobilindustrie.
Besondere Zeiten erfordern besondere Aktionen. Los geht es diese Woche an allen Standorten mit Postkartenaktionen und Menschenketten. Aber auch alle im Homeoffice können online ihre Stimme erheben. Ziel der Solidaritätsaktion ist es, 170.000 Postkarten dem Daimler-Vorstand zu übergeben. "Jede Karte steht für eine Kollegin oder einen Kollegen mit individuellen Sorgen und Wünschen. Jede Karte ist ein Teil von Daimler - egal, ob sie auf der Fabrik kommt oder aus dem Homeoffice. Wenn die Botschaften vom Vorstand die Menschen nicht mehr erreichen, dann ist es höchste Zeit, dass die Menschen dem Vorstand auf die Sprünge helfen," ist sich Michael Brecht sicher.
Ansprechpartner beim Gesamtbetriebsrat Daimler AG, Dominik Eble, Tel. 0151 5862 5065, E-Mail: dominik.eble@daimler.com
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Letzte Änderung: 23.11.2020