Pressemitteilung
- Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Beschäftigungssicherung, Zukunftsgestaltung und die Stabilisierung der Einkommen hat für uns absolute Priorität in der Tarifrunde 2021"
Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg fordert für die rund eine Million Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten ein Zukunftspaket zur Bewältigung der Krise. Dieses umfasst ein Volumen von 4 Prozent zur Stärkung der Einkommen bei 12 Monaten Laufzeit, Beschäftigungssicherung durch Modelle der Arbeitszeitabsenkung mit Teilentgeltausgleich, dafür steht auch das Volumen zur Verfügung, sowie einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Die entsprechenden Tarifverträge wurden bereits mit Wirkung zum 31. Dezember sowie 31. Januar 2021 gekündigt.
Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Wir befinden uns in der schwersten Krise der Nachkriegszeit. Die Corona-Pandemie trifft die baden-württembergischen Unternehmen hart. Arbeitsplätze sind in Gefahr. Deswegen hat Beschäftigungssicherung, Zukunftsgestaltung und die Stabilisierung der Einkommen für uns absolute Priorität in der Tarifrunde 2021."
Um Einkommen zu stärken und Beschäftigungssicherung zu finanzieren - beispielsweise für einen Teilentgeltausgleich bei Arbeitszeitabsenkung -, fordert die Große Tarifkommission ein Volumen von 4 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Forderung ist die Klammer für alle Betriebe in der Metall- und Elektroindustrie. Einige profitieren durchaus von der Pandemie wie beispielsweise die Medizintechnik. Zitzelsberger: "Wir sind uns der aktuellen wirtschaftlichen Lage durchaus bewusst und fordern deswegen auch keine exorbitanten Lohnerhöhungen. Vielmehr geht es bei der Volumenforderung darum, die Inflation auszugleichen, den privaten Konsum wieder etwas anzukurbeln sowie Maßnahmen der Sicherung von Beschäftigung und Ausbildung zu finanzieren."
Auch tarifliche Regelungen zur Verbesserung der Ausbildung und des dualen Studiums, insbesondere die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten stehen auf dem Forderungskatalog der IG Metall Baden-Württemberg. Eine Resolution hebt die Notwendigkeit und Bedeutung hervor, dass auch für dual Studierende die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie gelten sollen. Sie beruft sich auf eine Gesprächsverpflichtung der Verhandlungspartner aus der Tarifrunde 2018. Zitzelsberger: "Es ist längst überfällig, dass auch die dual Studierenden unter den Tarifvertrag fallen. Denn Studierende, Auszubildende und Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie brauchen Sicherheit im Wandel. Und deshalb müssen wir uns jetzt um die jungen Beschäftigten kümmern!"
Angesichts bisheriger Äußerungen der Arbeitgeber erwartet der IG Metall-Landeschef eine schwierige Tarifrunde: "Südwestmetall behauptet, dass unsere Forderung nach einem Volumen zur Stärkung der Einkommen nicht angemessen sind und Einsicht vermissen lasse." Das zeige einmal mehr, dass die Arbeitgeber die Forderungen schlichtweg nicht verstanden haben. "Das Volumen ist dringend notwendig, um Beschäftigung zu sichern! Das sollte unser aller Ziel in dieser Situation und in der Tarifrunde 2021 sein."
Am 26. November legt der Vorstand der IG Metall die endgültige Forderung fest. Die Tarifpartner in Baden-Württemberg verhandeln erstmals am 16. Dezember 2020. Der Tarifvertrag "Entgelte und Ausbildungsvergütungen" läuft am 31. Dezember aus, der Tarifvertrag "Beschäftigungssicherung und -entwicklung" am 31. Januar 2021. Die Friedenspflicht endet somit am 1. März 2021, um 24.00 Uhr.
Anlage: Resolution der IG Metall Jugend Baden-Württemberg
Letzte Änderung: 27.11.2020