Scheibenwischer Extra Sept. 29.09.2020

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30.09.2020 +++ Zusammenstehen und Zukunft sichern! +++ Die Mähdrescher Taktik des Managements führt in die Sackgasse +++

Vertrauensbruch! Das Management will den vereinbarten gemeinsamen Weg einseitig aufkündigen!

Das Management findet: Der Verbrenner hat ausgedient. Es ist deshalb daran interessiert, den Werksteil Untertürkheim in einen eCampus umzufunktionieren. Geht es nach dem Unternehmen, soll die Produktion von konventionellen Antrieben in Untertürkheim nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Deshalb stellt das Management jetzt plötzlich und einseitig, die gemeinsam vereinbarten Investitionen in den konventionellen Antrieb in Frage!

Für uns dagegen ist klar: Hier wird die aktuelle wirtschaftliche Situation ausgenutzt, um künftig andernorts billiger produzieren zu können. Um Profite zu machen wird der bevorstehende Beschäftigungsabbau durch den Technologiewandel und die Transformation künstlich und völlig unnötig beschleunigt. Die Lage ist ernst genug, sie muss nicht einseitig und durch einen Bruch der bestehenden Vereinbarungen verschlimmert werden!

Wenn das Management mit diesem Verhalten durchkommt, dann wird der Druck auf uns Beschäftigte massiv erhöht!

Wer sich nicht an getroffene Vereinbarungen hält, sät Misstrauen. Wenn die Zeichen auf Wandel stehen, ist Vertragstreue noch wichtiger. Wir wollen, dass die Werkleitung den hart ausgehandelten gemeinsamen Weg keinesfalls verlässt.

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Der geplante E Campus, benötigt nur einen Bruchteil der Beschäftigung gegenüber den Themen, die laut Standortleitung dafür aufgelöst werden sollen. Das Beschämende ist, dass es eigentlich Selbstverständnis und Verpflichtung des Managements sein sollte, wie vereinbart in diese Zukunftsthemen einzusteigen, aber vertragsbrüchig zu werden, ist eine Frechheit! Hier gibt es kein Entweder Oder! Während der Übergangszeit müssen wir sowohl bei konventionellen, als auch alternativen Antrieben mitmischen!

Unser Ziel: Wie vereinbart soll unser Werk auch weiter als Leitwerk für alle Antriebstechnologien ausgebaut werden.

Wir wollen einerseits Zukunftsprodukte und Zukunftsthemen an den Standort holen und zeitgleich auch weiterhin bei konventionellen Antrieben dabei sein. Ja, die Situation ist ernst. Wir stehen gemeinsam vor großen Herausforderungen. Deshalb gilt um so mehr: Wir müssen zusammenstehen und uns gemeinsam dafür einsetzen, dass unser Werk das Leitwerk für alle Antriebstechnologien unter dem Stern bleibt! Wir zählen auf Dich. Wenn wir zusammenstehen, sind wir handlungsfähig.

Ein sprunghaftes Management, das durch Unterlassungen "glänzte"

So lässt sich zusammenfassen, wie die aktuelle Lage in den letzten Jahren und Jahrzehnten zustande gekommen ist. Jahrzehntelang hat Daimler den Einstieg in die E-Mobilität verschlafen. Als IG Metall Betriebsrat wurden wir jahrelang vom Unternehmen dafür belächelt, dass wir den Einstieg in Zukunftsthemen und Zukunftsprodukte konsequent eingefordert haben.
Jahr für Jahr hatten wir schwierige Auseinandersetzungen, um die Transformation hin zu alternativen Antrieben nicht nur technologisch, sondern auch in Bezug auf die Beschäftigung verantwortungsvoll realisieren zu können. Trotz Widerstand des Unternehmens treiben wir das Thema Transformation seit 2015 voran - und jetzt plötzlich kann es dem Management nicht schnell genug gehen?!

Transformation ist keine Einbahnstraße - Beschäftigung funktioniert nicht ohne Technik und die Technik funktioniert nicht ohne die Beschäftigten.

Die Umsetzung der von der Standortleitung vorgelegten Themen erfordert nicht nur mehrfachen Vertragsbruch - sie würde bereits jetzt einen künstlichen Mangel an Produktionsarbeit schaffen. Fair und sozialverträglich ist etwas anderes! Das Management versucht sich hier vor seiner Verantwortung zu drücken: Sie sprechen von Kompetenzaufbau - und verschleiern damit einen unnötig radikal erzwungenen Stellenabbau!

Beschäftigungszahlen werden sinken - Übergangszeit notwendig!

Die Themen der E-Mobilität werden nur langsam in die Produktionshallen Einzug nehmen - wir haben also Zeit, uns auf den Wandel einzustellen. Uns ist klar, dass sie weniger Beschäftigte benötigen als der konventionelle Antrieb, aber gerade deshalb ist es wichtig, dass der Umstieg Schritt für Schritt erfolgt und wir in allen Antriebstechnologien breit aufgestellt sind, um Beschäftigung zu sichern.

Wir bestehen auf die Einhaltung unserer Vereinbarungen!

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Die E-Mobilität muss ihre Zukunftsfähigkeit erstmal beweisen! Bis es soweit ist, müssen wir parallel im konventionellen Bereich handlungsfähig bleiben. Das ist die Basis einer funktionierenden Transformation, wo der Mensch im Fokus steht. Dafür stehen wir.

Zusammenstehen und Zukunft sichern!

Michael Häberle
Betriebsratsvorsitzender

Roland Schäfer
Stellv. Betriebsratsvorsitzender

Anhang:

Scheibenwischer Extra September 29.09.2020

Scheibenwischer Extra September 29.09.2020

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Letzte Änderung: 30.09.2020