GBR-News
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir haben in den letzten Wochen intensiv und in schwierigen Gesprächen an einem Paket gearbeitet, das unseren Gesprächsverpflichtungen aus der Vereinbarung zur Zukunftssicherung 2030 zum Ziel der Beschäftigungssicherung und der wirtschaftlichen Situation im Unternehmen Rechnung trägt.
Die vereinbarten Eckpunkte dienen dazu, der besonderen wirtschaftlichen Belastung durch die Corona-Pandemie Rechnung zu tragen und die Beschäftigung weiter zu sichern. Hier die wesentlichen Maßnahmen im Überblick:
- Für Tarifbeschäftigte in der Verwaltung und in produktionsnahen Bereichen wird die Wochenarbeitszeit vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 ohne Lohnausgleich reduziert: Bei einer 35-Stunden-Woche um 2 Stunden, ansonsten um einen Faktor von 5,71 Prozent der IRWAZ (individuelle regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit). Davon ausgenommen sind Beschäftige, bei denen seit dem 1. Juli 2019 unternehmensseitig die Arbeitszeit mindestens im Umfang von 5,71 Prozent gekürzt wurde oder die gemäß GBV MOVE eine Reduzierung der Arbeitszeit vereinbart haben sowie Beschäftigte in Altersteilzeit.
- Zudem entfällt die Ergebnisbeteiligung für alle Tarifbeschäftigten für das Geschäftsjahr 2020.
- Das tarifliche Zusatzgeld (T-ZUG A) wird in 2021 verpflichtend für alle in bezahlte Freistellungstage gewandelt: Für bisher anspruchsberechtigte Beschäftigte - in Schichtarbeit, für Betreuung von Kindern und Pflegende - sind es acht Tage, für alle anderen sieben Tage.
- Der tarifliche Zusatzbetrag (T-ZUG B) entfällt in 2021.
Die Vereinbarung gilt für die Beschäftigten der Daimler AG, der Mercedes-Benz AG, der Daimler Truck AG, der Daimler Brand & IP Management GmbH & Co. KG sowie der Daimler Gastronomie GmbH in Deutschland. Ausgenommen sind die Beschäftigten der Niederlassungen und Truckstores.
Wir kommen unserem Versprechen nach, den Zustand der Verunsicherung über sichere Arbeitsplätze so kurz wie möglich zu halten. Die vereinbarten Eckpunkte sind ein deutlicher Beitrag zur Sicherung der Beschäftigung
und Stabilisierung unserer Finanzlage. Niemand soll sich in seiner Existenz bedroht fühlen. Mehr noch: Beschäftigung bei Daimler bleibt bis 2030 gesichert und betriebsbedingte Kündigungen bleiben ausgeschlossen.
Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG.
Uns war immer wichtig, dass die ZuSi 2030 hält. Das haben wir nach hartem Ringen erreicht. Gerade in Krisenzeiten gilt es, die Belegschaftsinteressen zu sehen. Das haben wir auch vom Management verlangt. Nur mit einem Team mit
sicherer Beschäftigung und Perspektive kann Höchstleistung erbracht werden.
Ergun Lümali, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Daimler AG.
Diese Eckpunkte werden in den kommenden Wochen weiter ausgestaltet und in eine Gesamtbetriebsvereinbarung gegossen. Uns war es wichtig, belastbare Eckpunkte zu formulieren, damit wir so schnell wie möglich Verunsicherung aus der Belegschaft nehmen können.
Wir danken euch für eure Unterstützung und euren Einsatz. Wir, die Belegschaft, sind das Rückgrat von Daimler. Lasst uns die Zukunft weiter gemeinsam gestalten.
Für den Gesamtbetriebsrat Daimler
Michael Brecht
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG
Ergun Lümali
Stellv. Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG
Links:
SWR-Aktuell vom 28.7.2020, 16:18 Uhr: Interview von Michael Brecht, GBR-Vorsitzender
IG Metall und Betriebsräte sichern Jobs bei Daimler, Bosch und ZF
Letzte Änderung: 30.07.2020