Für große Verwirrung sorgt aktuell die Entgeltabrechnung. Kein Wunder - auf Grund der Kurzarbeit und unseren betrieblichen Sonderregelungen ist die Berechnung sehr kompliziert. Bitte beachtet, dass in der April-Abrechnung nur die Kurzarbeitstage bis zum 17. April aufgenommen wurden. Die Kurzarbeitstage der zweiten Monatshälfte sind nicht mehr in die April-Abrechnung eingeflossen und werden in der Mai-Abrechnung nachberechnet. Dazu kommen zahlreiche Rechenbestandteile die erst im Folgemonat ermittelt werden können sowie im Mai verhandelte, neue Berechnungssystematiken.

Fakt ist: Mit der Mai-Abrechnung erfolgt eine komplette Neubewertung des Monats April. Das Kurzarbeitergeld und der Arbeitgeberzuschuss werden dann neu ermittelt. Auch in den Folgemonaten kann es deshalb zu Nachberechnungen kommen. Bei individuellen Fragen zu euer Entgeltabrechnung April kann es Sinn machen, erst noch die Mai Abrechnung abzuwarten.

Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser!

Einige Beschäftigte hatten den Verdacht, dass die Abrechnung nicht korrekt und zu ihrem Nachteil durchgeführt wurde. In den BR-Büros kam es deshalb in den letzten Tagen zu einem richtigen Ansturm: Wir haben zahlreiche Fälle gesammelt, bei denen die Berechnung nicht nachvollziehbar war und sie zur Klärung an die Entgeltabteilung weitergeleitet. Dabei konnten wir eine
Fehlerquelle identifizieren: Die Eintragungen im ZEM. Eure Führungskräfte wurden darauf hin beauftragt, erneut zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Fehlzeitschlüssel und Schichtpläne an Kurzarbeitstagen korrekt im System hinterlegt sind.

Beratung vor Ort wichtiger denn je!

In der aktuellen Kurzarbeitsphase setzen sich die Positionen auf eurer Entgeltabrechnung ganz individuell aus vielen verschiedenen Faktoren zusammen - für uns als Betriebsrat ist es dadurch nicht möglich, mit einem Blick auf eure Abrechnung, eine verlässliche Auskunft zu geben. Dazu fehlen uns schlichtweg die notwendigen Hintergrundinformationen und Daten. Hier sind die Kolleginnen und Kollegen der Entgeltabrechnung am Zug. Dass sie in den letzten Wochen viel zu tun hatten und auch in der Beantwortung der zahlreichen Anfragen ihr Bestes geben, steht außer Zweifel. Dafür gilt ihnen Dank und Anerkennung! Ihr Einsatz darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass für die Beratung Personal vor Ort fehlt. Jetzt zeigt sich umso deutlicher: Die Auslagerung der Entgeltabrechnung in ein zentrales Shared Service Center ist kein Allheilmittel! Als BR haben wir diese Entscheidung nicht grundlos von Anfang an kritisiert. Daraus sollte man lernen! Die lokale Zeitwirtschaft darf deshalb nicht auch noch ausgelagert werden! Wer Vertrauen von seinen Mitarbeitern einfordert, muss auch sicherstellen, dass die Voraussetzungen dafür da sind. Am besten mit Personal vor Ort, dass sich auch mit unseren Standort Regelungen auskennt.

Als Betriebsrat setzen wir uns weiter mit Hochdruck dafür ein, dass das Unternehmen hier für Aufklärung und Transparenz sorgt! Ihr habt Anspruch darauf, dass euch die Entgeltabrechnung verständlich und nachvollziehbar erklärt wird. Wir haben das Unternehmen aufgefordert zumindest in der aktuellen Situation Personal der Entgeltabrechnung, vor Ort zur Verfügung zu stellen.