WIR SIND BEREIT
Wussten Sie, dass es den Equal Pay Day (EPD) inzwischen in über 30 Ländern weltweit gibt? Der Aktionstag, der dieses Jahr auf den 17. März fällt, macht auf den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttoverdienst von Frauen und Männern (Gender Pay Gap) aufmerksam. 21 Prozent beträgt die Lohnlücke in Deutschland. Das sind genau 21 Prozent zu viel.
Der Equal Pay Day wurde 2008 auf Initiative des Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. erstmals in Deutschland durchgeführt und wird seitdem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Doch noch immer gibt es viel zu tun, denn die Lohnlücke liegt unverändert bei 21 Prozent.
Was sagt der Gender Pay Gap aus? Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen wird jedes Jahr durch die Wahl des Datums bestimmt: Der Aktionstag findet immer an dem Tag statt, bis zu dem die Frauen im neuen Jahr arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen, welches jene bereits zum Ende des vorherigen Jahres erzielt haben. Frauen müssen also fast drei Monate länger arbeiten, um rein rechnerisch genauso viel zu verdienen, wie Männer bereits am Ende des Vorjahres. Seit 2002 ist der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern laut statistischem Bundesamt fast konstant.
Auf Augenhöhe verhandeln
Jedes Jahr steht der EPD unter einem anderen Motto: 2020 geht es um Verhandlungen. Frauen wollen verhandeln, das ist Fakt. Doch Verhandlungssituationen rufen Stereotype und Rollenerwartungen auf beiden Seiten hervor. Weibliche Forderungen werden anders bewertet: im Beruflichen wie im Privaten. Was bei Männern Durchsetzungsstärke ist, wird bei Frauen nicht selten als Verbissenheit beurteilt. Schluss mit dem Schubladendenken! Denn mehr Gleichstellung sorgt auch für neue Rollenbilder. Für ein Treffen auf Augenhöhe. Wir sind bereit!
Für mehr Frauenförderung
Für Gleichstellung und eine gerechte Eingruppierung von Frauen und Männern macht sich die IG Metall stark. Ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Gleichstellung ist in der Metall- und Elektroindustrie mit dem Tarifabschluss 2018 gelungen. Etwas Bewegung in die Frage der Lohngerechtigkeit brachte auch das neue Entgelttransparenzgesetz. Die Einschränkungen im Gesetz müssen aber noch verschwinden. Und wo Tarifverträge gelten, ist die Entgeltlücke kleiner. In Betrieben mit Tarifvertrag ist die Entgeltlücke um 10 Prozent niedriger als in Betrieben ohne Tarifbindung.
Diversity LAB
Die Projektgruppe "Diversity Lab" des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG setzt sich ein für Chancengleichheit für alle unabhängig von Aufgabengebiet, Geschlecht oder der privaten Situation. Zu den Fokusthemen 2020 gehören - neben der Entgeltgleichheit für Frauen und Männer - auch flexiblere Arbeitszeiten für Produktionsmitarbeiter sowie die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Neu verhandelt werden wird auch über die GBV Frauenförderung, den diese läuft Ende des Jahres aus.
Die Daimler AG ist Teil der ersten weltweiten Initiative, die gezielt die Förderung und Stärkung von Frauen in Unternehmen aufgreift: die UN Womens Empowerment Principles sind eine gemeinsame Initiative von UN Women und UN Global Compact. Mit der Unterzeichnung verpflichtet sich Daimler, die Grundsätze in die Unternehmenspraxis zu integrieren.
Links:
youtube: Video zur Gleichstellung 2020
Mitmachen und Reinklicken! So kommt Equal Pay ins Netz
Bundeszentrale für politischeBildung: Geschlechter-Gerechtigkeit / Gender
Letzte Änderung: 21.03.2020