Chancen der Wasserstoffwirtschaft
Anlässlich der Vorstellung der Studie "Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie in Baden-Württemberg" unterstreicht die IG Metall die Bedeutung für Wachstum und Beschäftigung durch die Wasserstoffwirtschaft und Brennstoffzellenindustrie im Südwesten.
"Bis zu 9 Milliarden Umsatz, bis zu 2,3 Milliarden Bruttowertschöpfung und rund 13.000 zusätzliche Arbeitsplätze in 2030 - diese Prognosen der Landesstudie müssen Wirklichkeit werden", so Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. Allerdings genüge es nicht, sich nur das Potenzial bestätigen zu lassen. Vielmehr müsse alles für eine rasche Umsetzung getan werden, fordert Zitzelsberger. "Entscheidend sind zeitnahe Investitionen der Unternehmen und eine aktive Industriepolitik des Landes, damit Baden-Württemberg den vorhandenen Vorsprung für sich nutzen kann." Dabei sei die räumliche Nähe zwischen Entwicklung und Produktion angesichts der hiesigen exzellenten Forschungslandschaft ein wichtiger Trumpf für eine Ansiedelung im Südwesten.
Die Handlungsempfehlungen der Studie unterstützt die IG Metall ausdrücklich. Dort heißt es etwa: "Nur wenn bereits heute weiter in Forschung und Entwicklung, den Ausbau des Produktportfolios der lokalen Unternehmen sowie den Ausbau von Produktionskapazitäten investiert wird, kann die weltweit steigende Nachfrage nach Wasserstoff und Brennstoffzellen auch aus Baden-Württemberg bedient werden". Zitzelsberger: "Nur so können ein fairer Wandel unserer Industrie und die anstehende Energie- und Mobilitätswende gelingen. Rund um diese Technologie wird sich die IG Metall für gute Arbeit mit Tarifbindung und Mitbestimmung einsetzen."
Die Brennstoffzelle ist ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende. Gleichwohl spricht sich die IG Metall für eine sachliche Debatte um die Mobilität der Zukunft aus - ohne Antriebskonzepte zu Glaubensfragen zu erheben. Insbesondere bei Lkw und Bussen wird die Brennstoffzelle aus Sicht der IG Metall einen wichtigen Platz in der Mobilität von Morgen einnehmen. Beim Pkw werde im anstehenden Jahrzehnt dagegen vor allem die Batterieelektrik bestimmend werden. "Für sichere Arbeit und Wohlstand im Südwesten ist es wichtig, die gesamte Palette der Zukunftstechnologien aus Baden-Württemberg heraus anzubieten", so Zitzelsberger.
Link:
Studie des Umweltministeriums "Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellen_Industrie inBa-Wü"
Letzte Änderung: 16.10.2020