Jugend- und Ausbildungsvertretung
Mitbestimmung beginnt in der Ausbildungswerkstatt!
Wer bei der Daimler AG seine Ausbildung oder duales Studium beginnt, hat in der Regel die Chance sich betriebspolitisch in der Ausbildung zu engagieren. Denn alle zwei Jahre werden an den deutschen Standorten (12 Werke, 5 NDL-Bezirke und vielen weiteren Tochtergesellschaften) die lokalen Jugend- und Auszubildendenvertretungen gewählt. Zu dieser Wahl gibt es ein aktives und passives Wahlrecht.
- Aktives Wahlrecht: Alle Kolleginnen und Kollegen unter 25 Jahren, die zur Ausbildung beschäftigt sind, sowie Arbeitnehmer im Betrieb unter 18 Jahren wählen Ihre Jugendvertretung.
- Passives Wahlrecht: Alle Beschäftigten der Daimler AG, die am Tag der Wahl das 25. Lebensjahr nicht vollendet haben, dürfen für das Ehrenamt des Jugendvertreters kandidieren.
Und schon kommt das Mikrofon zum ersten Mal zum Einsatz: Der Weg zum Jugendvertreter verlangt Mut und Spaß an der Herausforderung, denn an vielen Standorten stellen sich die Kandidaten vor all Ihren Kollegen vor ... und für viele ist dies oftmals die erste Rede vor einem Publikum. Konnte man die Begeisterung des Publikums für sich gewinnen und am Tag der Wahl ausreichend Stimmen auf sich vereinen, ist man Teil des neuen JAV Gremiums. Die neuen Jugendvertreter wählen bei Ihrer ersten Sitzung (Konstituierung) ihren Vorsitzenden, Stellvertretenden Vorsitzenden und die Schriftführung - und schon geht’s los!
Doch was sind eigentlich die konkreten Aufgaben eines Jugendvertreters?
Laut dem Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) ist die Rolle klar definiert:
- Interessensvertretung der Auszubildenden und dual Studierenden im Betrieb
- Überwachen der Einhaltung der geltenden Gesetzte, Tarifverträge und (Betriebs-) Vereinbarungen für Auszubildende und dual Studierende
Lasst uns Euch einen Einblick in unseren Berufsalltag geben
Wir organisieren Jugendversammlungen, nehmen an Gruppengesprächen teil, begleiten Auszubildende bei Personalgesprächen und platzieren die betrieblichen Interessen von Auszubildenden und dual Studierenden an den richtigen Stellen: Das kann der örtliche Ausbildungsmeister, der Ausbildungsleiter am Standort aber auch unser Personalvorstand sein.
Die örtlichen Jugendvertretungen nehmen an Sitzungen des Betriebsrates und dessen Bildungskommission teil. Hier werden alle mitbestimmungspflichtigen Themen der Berufsausbildung diskutiert. Mitbestimmungspflichtig sind unter anderem Arbeitszeitregelungen, Auswahl und Einstellprozess, Übernahme von Auszubildenden und die qualitative Ausgestaltung der Berufsausbildung. Außerdem versuchen wir immer wieder den Bezug zwischen Ausbildung und aktuellem gesellschaftlichem Diskurs herzustellen. Dazu zählen, Impulsvorträge, Sozialprojekte oder Workshops bspw. zu Themen wie Diversity, Inklusion und Respekt.
Die direkte und vertraute Zusammenarbeit mit der Ausbildungsleitung und dem Ausbildungspersonal sind Voraussetzung für eine inhaltlich konstruktive und zielführende Auseinandersetzung. Nur so lässt sich für die Interessen der jungen Beschäftigten und die des Unternehmens eine Einigung erzielen. Und um all diese Zusammenhänge zu verstehen, besuchen frisch gewählte Jugendvertreter das einwöchige JAV Grundlagen Seminar der IG Metall, um sich das nötige Fachwissen anzueignen und die richtigen Werkzeuge für Ihre Arbeit an die Hand zu bekommen. Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick sind ebenso Teil der "JAV-Ausbildung".
Es gibt standortübergreifende Interessen, die in der Gesamtjugendvertretung (GJAV) organisiert werden. Sie vertritt damit alle Auszubildenden und dual Studierenden, die in den fünf NDL-Bezirken und 12 Werken beschäftigt sind.
Als GJAV haben wir die Möglichkeit im Gesamtbetriebsrat der Daimler AG zu sprechen und sind Vertreten in der Kommission für Bildung und Qualifizierung der Werke sowie in den Niederlassungen. Um den Interessen der Auszubildenden und dual Studierenden das größtmögliche Gehör zu verschaffen, sind wir im direkten Austausch mit der zentralen Ausbildungsleitung und Ausbildungspolitik. Unser starker Partner an der Seite heißt: GBR bzw. KBQ/W- Gemeinsam diskutieren und verhandeln wir bis zur Vorstandsebene.
Außerdem pflegen wir den einmal im Jahr stattfindenden Vorstandsdialog mit unserem Personal und Arbeitsdirektor / Mercedes-Benz Vans, Herrn Porth. Zudem nutzen wir Konferenzen, wie die Betriebsräteversammlung (BRV), bei welcher der gesamte Daimler-Vorstand anwesend ist, um den Forderungen unserer Auszubildenden und dual Studierenden die größtmögliche Bühne zu bieten.
VISION AUSBILDUNG 20XX
Bei der diesjährigen BRV übergaben wir Herrn Källenius und Herrn Porth ein Geschenk. Dieses Geschenk hatte es buchstäblich in sich - ca. 3500 Unterschriften von Auszubildenden und dual Studierenden zur Unterstützung unserer aktuellen Forderungen. Außerdem haben wir unserem Vorstandsvorsitzenden Herrn Källenius und Herrn Porth im wahrsten Sinne des Wortes "den Ball zugespielt":
Welchen Stellenwert hat die Ausbildung für unser Unternehmen im Rahmen der aktuellen Transformation, der fortschreitenden Digitalisierung und dem globalen Wettbewerb?
Wieso stellen wir uns diese Frage? Denn Für viele andere Fragen hat unser Vorstand eine Kampagne, Strategie oder Maßnahme definiert:
- Leadership für den Kulturwandel,
- MOVE für eine bessere Rentabilität,
- Purpose für unser "WARUM" und
- Ambition 2039 für unsere grundlegend neue und zukünftige Produktstrategie im Rahmen der Nachhaltigkeits- und Umweltdebatte.
... doch welche Rolle soll zukünftig unsere Ausbildung spielen?
Wir sind der Meinung, es bedarf einer klaren "Vision Ausbildung 20XX bei Daimler". Diese Vision soll viele Fragen klären. Wie bspw. Warum bilden wir aus? Wen bilden wir aus? Wir hoffen auf einen baldigen Rückpass!
Letzte Änderung: 04.12.2019