Presseinformation vom 07.11.2019
- Trotz zahlreicher Vorleistungen der Belegschaft gestalten sich die Verhandlungen als schwierig.
- Betriebsratsvorsitzender Michael Häberle: "Die Werkleitung hat uns mit einem umfangreichen Katalog an Forderungen konfrontiert, die in keinerlei Relation zum Verhandlungspaket stehen. Es wäre ein großer Fehler, die Entscheidung über die Zukunftsfähigkeit des Standorts von einer augenblicklichen wirtschaftlichen Situation abhängig zu machen."
- Auf einer Informationsveranstaltung wurden die Beschäftigten über den aktuellen Stand der Verhandlungen informiert.
Stuttgart - Seit Mitte Oktober verhandeln Betriebsrat und Werkleitung am Standort Untertürkheim um Produktions- und Fertigungsumfänge des elektrischen Antriebstrangs (eATS) für künftige EQ-Generationen. Als Leitwerk für Antriebskomponenten ist Untertürkheim besonders von den Folgen der Transformation betroffen.
Der Betriebsratsvorsitzende Michael Häberle hat deshalb schon frühzeitig beim Unternehmen darauf gedrängt, den Standort zukunftssicher zu machen und den Einstieg in die alternative Antriebswelt voranzutreiben: "Bei der Entscheidung über den eATS geht es um mehr, als nur um ein Produkt. Es geht darum unsere Stellung als Leitwerk für Antriebskomponenten, auch im Bereich der alternativen Antriebe zu festigen und die Beschäftigung am Standort Untertürkheim langfristig zu sichern."
Aus Sicht des Betriebsrats wurden die Voraussetzungen für den produktiven Einstieg in die alternative Antriebswelt von den Beschäftigten bereits geschaffen, beispielsweise indem die Fertigungstiefe zugunsten zukunftsträchtiger Produkte verringert wurde. Die Maßnahmen und Forderungen des Unternehmens, um Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Standorts darzustellen, sind für den Betriebsrat nicht nachvollziehbar: "Seit Jahren gehen wir die notwendigen Schritte, um den Transformationsprozess an unserem Standort zu gestalten und die E-Mobilität zu uns zu holen. Die Werkleitung hat uns mit einem umfangreichen Katalog an Forderungen konfrontiert, die in keinerlei Relation zum Verhandlungspaket stehen. Es wäre ein großer Fehler, die Entscheidungen über die eigene Zukunftsfähigkeit und die der deutschen Standorte von der augenblicklichen wirtschaftlichen Situation abhängig zu machen."
Aufgrund der schwierigen Verhandlungssituation haben Betriebsrat und Werkleitung die Belegschaft in einer Versammlung umfassend über den Stand der Verhandlungen unterrichtet. Am Vortag der Versammlung hatte der Gesamtbetriebsrat dem Werk Untertürkheim die umfassende Solidarität der deutschen Daimler-Standorte zugesichert. "Wir haben nicht nur eine Transformationszusage und eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2029, das Unternehmen hat sich auch dazu verpflichtet, 35 Mrd. EUR in die deutschen Standorte zu investieren. Wir sehen das Unternehmen klar in der Verantwortung, für Auslastung und Produktionsumfänge an unserem Standort zu sorgen und auch die entsprechenden Investitionen zu tätigen. Nur mit dem eATS kann die Transformation unseres Standorts erfolgreich gelingen", so Michael Häberle.
Ansprechpartnerin:
Lisa Dollenmaier
Pressesprecherin/ Kommunikationsbeauftragte des Betriebsrats
0176/ 30995692
lisa.dollenmaier@daimler.com
Letzte Änderung: 14.11.2019