Behörden besser ausstatten

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28.10.2019 Moderne Arbeit, alte (Umgebungs)Belastungen - Arbeitsschutzkonferenz 2019 in Reutlingen

Neue Arbeitsinhalte, moderne Methoden und Arbeitsumgebungen: Auf der diesjährigen Konferenz der IG Metall Baden-Württemberg diskutierten rund 300 Arbeitsschützer und Betriebsräte den Wandel der Arbeitswelt und damit einhergehende Herausforderungen für den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Klassische Belastungen durch Heben und Tragen, sowie wiederholende Tätigkeiten werden sich in Zukunft verändern. Belastungen durch Lärm oder Klima anders äußern. Enorm wichtig sei, dass die Arbeitsschutzbehörden hierfür gewappnet.

Welche praxistauglichen Regelungen und Instrumente zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben vorhanden sind, beziehungsweise gebraucht werden, wurde mit Expertinnen und Experten aus der Arbeitswissenschaft und der betrieblichen Praxis in verschiedenen Foren und in einer Podiumsrunde erörtert. Podium: Martin Kunzmann, DGB Baden-Württemberg; Michael von Koch, Gewerbeaufsicht Stadt Stuttgart; Kai Schweppe, Südwestmetall; Prof. Karlheinz Sonntag, Universität Heidelberg und Bernhard Wagner, Berufsgenossenschaft Holz und Metall und Betriebsrat am Standort Rastatt.

Andrea Fergen, Leiterin im Bereich Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz

Erfahrungswerte, auf die Arbeitsschützer zurückgreifen können, gibt es nur wenige. Andrea Fergen, Leiterin im Bereich Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz der IG-Metall sieht die Regierung in der Verantwortung. Sie fordert, dass die Regierung handelt und es wieder mehr Betriebsbesichtigungen durch Aufsichtsbehörden gibt.

"Betrieblicher und staatlicher Arbeits- und Gesundheitsschutz werden in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche, betrieblicher Umstrukturierungen und zunehmender Unsicherheit unter den Beschäftigten immer wichtiger", betont Christa Lang, die zuständige Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Baden-Württemberg.

Das der staatliche Arbeitsschutz deutlich gestärkt werden muss, darüber war sich die Diskussionsrunde aus IG Metall, Südwestmetall, Berufsgenossenschaft, Gewerbeaufsicht und Wissenschaft einig. Es geht um Arbeit, die nicht krankmacht. Es geht um gute Arbeit.

Bilder (Fotograf: Joachim E. Röttgers/Graffiti)

Letzte Änderung: 04.11.2019