1. Mai 2019 in Sindelfingen

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02.05.2019 Demozug durch Sindelfingen zum 1. Mai mit vielen Sindelfinger Beschäftigten der Daimler AG

Wie in den vergangenen Jahren beteiligten sich wieder viele Beschäftigte aus dem Mercedes-Benz Werk Sindelfingen am Demonstrationszug, der um 11 Uhr am Bahnhof Sindelfingen startete und auf dem Marktplatz endete. Anlässlich der bevorstehenden Europawahl am 26. Mai stand der Tag der Arbeit in diesem Jahr unter dem Motto "EUROPA. JETZT ABER RICHTIG!".

Dort sprach Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg über wichtige Themen in der heutigen Arbeitswelt - den Blick auch auf die Europawahl gerichtet: "Es ist mir völlig egal, ob es schon tausend Mal gesagt wurde: Das europäische Projekt steht in erster Linie für Frieden. ‚Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!" Das hat Jean Claude Junker gesagt. Und ich finde, er hat damit Recht. Jede einzelne Stunde des Zweiten Weltkrieges hat 1045 Tote gebracht. Eine unvorstellbare Zahl - unermessliches menschliches Leid. Mich macht der geschichtliche Rückblick zum überzeugten Europäer. Weil Frieden nicht einfach so vom Himmel fällt. Frieden ist vielmehr stets prekär. Aber Voraussetzung für alles andere. Das elementarste Menschenrecht überhaupt. Ich erwarte nicht, dass jeder morgens unter der Dusche die ‚Ode an die Freude" singt. Aber Europa braucht zumindest mehr wohlwollende Kritiker. Und ganz gewiss keine Nationalisten, die die Uhr ganz weit zurückdrehen wollen. Es muss klar sein: Wenn wir in dieser Welt auch nur den Hauch einer Chance haben wollen, nach innen und außen positiv zu wirken, dann nur gemeinsam."

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Zum Schluss kam Zitzelsberger auch auf die Transformation in der Automobilbranche sowie den Aktionstag #FAIRWANDEL am 29.06. in Berlin zu sprechen: "Die anstehenden Veränderungen - Digitalisierung, Verkehrs- und Mobilitätswende, eine weitere Verschärfung des internationalen Wettbewerbs - betreffen eben nicht nur einige Wenige, in ferner Zukunft, mit langen Übergängen. Nein. Da sind wir alle mit im Boot. Wir werden Auswirkungen spüren, die weit über bisherige Erfahrungen mit Strukturwandel hinausgehen. Uns mit aller Macht gegen den Wandel zu stemmen, hieße Zeit zu gewinnen - um dann zu einem späteren Zeitpunkt hilflos vor umso radikaleren Umbrüchen zu stehen.

Wir stehen jetzt bereit Verantwortung zu übernehmen. Nicht aber um als Erfüllungsgehilfe die Interessen anderer zu bedienen! Die Antwort lautet ganz anders. Konkret: "Solidarisch durch die Transformation!" Die Erfolgsformel: Investitionen in die Standorte, Ausbau der Qualifizierungsangebote, Mitbestimmung bei der Arbeitsgestaltung. Wer wissen will wie das geht, was auf dem Spiel steht, wie Erfolg aussieht, wie sich eine gute Zukunft anfühlt, der kann sich hier im Werk Sindelfingen schlau machen.

Die Devise ist hier: Nicht abwarten, sondern frühzeitig einmischen, Strategien vom Management einfordern, eigene Forderungen aufstellen und schließlich Vereinbarungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung abschließen. So geht das! Und so ist der GLC nach Hause gekommen, wo er ab 2022 produziert wird! Das ist genau die Art von Antwort, die wir brauchen, um den absehbaren Wegfall von Arbeitsplätzen in der Antriebstechnik abzufedern. Deshalb mischen wir uns ein. Jetzt! Denn heute entscheidet sich, ob wir morgen noch zukunftsfähige Arbeitsplätze haben werden."

Anhang:

Demozug durch Sindelfingen zum 1. Mai

Demozug durch Sindelfingen zum 1. Mai

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Letzte Änderung: 03.06.2019