77 Tage länger arbeiten!
Der Equal Pay Day markiert jährlich symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke. Umgerechnet entspricht dies 77 Tagen. Auch 2019 werden Frauen bis zum 18. März wieder umsonst arbeiten. Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichen Zahlen zeigen keine Veränderung beim Gender Pay Gap (GPG).
Der Gender Pay Gap beschreibt den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen. Die vom Statistischen Bundesamt errechneten Bruttostundenlöhne der Frauen betrugen 2017 16,59 Euro, während Männer auf 21 Euro kamen. Damit liegt die Lohnlücke in Deutschland bei 21 Prozent.
Statt 217 Jahre auf wirtschaftliche Gleichberechtigung zu warten oder weitere 100 Jahre bis weltweit eine Gleichstellung erreicht ist, fordern Gewerkschaften und Frauenverbände längst überfällige Anpassungen an den gesellschaftlichen Wertewandel.
Für mehr Gleichstellung und eine gerechte Eingruppierung von Frauen und Männern macht sich die IG Metall stark. Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall: "Gleiches Entgelt für gleiche Arbeit, eine gute Vereinbarkeit von Job und Familie sowie gleiche berufliche Entwicklungschancen sind die drei wichtigsten Stellschrauben für wirtschaftliche Gleichstellung von Mann und Frau. Tarifverträge sind eine wesentliche Grundlage für Transparenz und Fairness bei der Eingruppierung. Ergänzend braucht es eine genaue betriebliche Analyse, um an den Ursachen der Entgeltlücke zu arbeiten."
Ein großer Schritt für mehr Gleichstellung ist in der jüngsten Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie gelungen. Die Beschäftigten haben mit dem Tarifvertrag einen Anspruch auf verkürzte Vollzeit. Inklusive das Recht zur ursprünglichen Arbeitszeit zurückzukehren. So bleibt niemand in der Teilzeitfalle stecken. Etwas Bewegung in die Frage der Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern brachte das neue Entgelttransparenzgesetz. Die Einschränkungen im Gesetz müssen aber noch verschwinden. Auch Tarifbindung schafft mehr Gerechtigkeit: Denn wo Tarifverträge gelten, ist die Entgeltlücke kleiner. In Betrieben mit Tarifvertrag ist die Entgeltlücke um 10 Prozent niedriger als in Betrieben ohne Tarifbindung.
Und bei Daimler?
Chancengleichheit für alle unabhängig von Aufgabengebiet, Geschlecht oder der privaten Situation, der Arbeitskreis "Diversity Lab" des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG setzt sich für Gleichberechtigung ein. Zu den Fokusthemen des Arbeitskreises gehören - neben der Entgeltgleichheit für Frauen und Männer - auch flexiblere Arbeitszeiten für Produktionsmitarbeiter, das Angebot von Teilzeitausbildungen sowie die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.
Chancengleichheit einfordern
Und was können wir - jeder Einzelne - individuell verändern, um den Wandel in der Arbeit anzustoßen und mitzugestalten? Arbeitsmodelle, wie z.B. Jobsharing über Remote Working und neue Arbeitszeiten neu denken, damit sich lang eingespielte Verhältnisse und Rollenbilder aufbrechen lassen und Gleichstellung in Arbeit und Leben wirklich gelebt werden kann! Das Entgelttransparenzgesetz in den Betrieben nutzen, um Lohndiskriminierung abzubauen. Treten Sie mit uns für eine gleichberechtigte Zukunft ein und wirken Sie aktiv an der Gestaltung mit.
Letzte Änderung: 12.03.2019