Tarifkonflikt Faurecia: Warnstreik
Im Tarifkonflikt mit dem Automobilzulieferer Faurecia erhöht die IG Metall den Druck und ruft die Beschäftigten am Standort in Böblingen am heutigen Freitag zu einem Warnstreik auf. Die Aktion läutet die vierte Verhandlungsrunde der Tarifparteien ein, die am Dienstag in Frankfurt stattfindet.
Anlass des Warnstreiks ist eine weiterhin ausstehende Verbesserung des Angebots der Arbeitgeberseite. Nachdem die IG Metall bereits in der letzten Verhandlungsrunde am 28. Mai eine Nachbesserung des Angebots forderte, werden die Verhandlungen nun am Dienstag fortgesetzt.
Das Entgeltniveau der Beschäftigten des französischen Konzerns, der laut eigenen Angaben zu den international führenden Zulieferern zählt, liegt weit unter den üblichen Entgelten der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall fordert deshalb für die Beschäftigten eine Erhöhung der Entgelte und der Ausbildungsvergütung um 7,8 Prozent. Damit soll eine längst fällige Annäherung an das Lohnniveau der Metall- und Elektroindustrie vorangetrieben werden. Des Weiteren soll die Übernahme der Auszubildenden geregelt werden, sowie der Einstieg in den Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente.
"Für die Beschäftigten bei Faurecia in Böblingen kommt erschwerend hinzu, dass ihr Standort von der Schließung und Verlagerung nach Ko¨ice in der Slowakei bedroht ist. Durch diese Verlagerung in ein sogenanntes "Low-Cost-Country" will Faurecia Lohnkosten sparen und Gewinne erhöhen." so Michael Kocken von der IG Metall Stuttgart.
"Es geht um Wertschätzung: Die Beschäftigten bei Faurecia fordern nur das, was ihnen zusteht: Eine Angleichung der Entgelte an die Höhe, wie sie entlang der Wertschöpfungskette der Automobilindustrie üblich ist" ergänzt Kocken.
Solidarisch mit diesen Forderungen zeigen sich auch die Beschäftigten des Mercedes-Benz Werks in Sindelfingen und reichen den Kolleginnen und Kollegen von Faurecia nicht nur innerhalb der Wertschöpfungskette die Hand: Eine Delegation aus Betriebsräten und IG Metall-Vertrauensleuten des Werks besuchte ebenfalls die Kundgebung bei Faurecia.
Letzte Änderung: 30.07.2018