Ein Drittel der Menschen in Deutschland glaubt, von der gesetzlichen Rente einmal gut leben zu können. Das zeigt eine neue Studie der IG Metall. Und nur 31 Prozent der Beschäftigten glauben, dass sie ihren Job bis zum regulären Rentenalter ausüben können. Mit dem "Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente" (TV FlexÜ) - der 2015 in Kraft getreten ist - hat die IG Metall bereits für bis zu vier Prozent der Beschäftigten einen Anspruch auf Altersteilzeit durchgesetzt.

Was bedeutet dies für die Betroffenen?

Der TV FlexÜ enthält Regelungen über ein verändertes Aufstockungsverfahren (eine sogenannte Bruttoaufstockung). Die bisherigen Mindestnettotabellen werden demnach nicht mehr angewandt, genauso wenig wie die bisherigen Formeln. Die bisherige Berechnungsmethode könnte in Betrieben jedoch im Rahmen von weitergeführten Betriebsvereinbarungen eine Rolle spielen.

Grundsätzlich gilt: Laufende Altersteilzeitverträge werden auf Grundlage der Tarifbestimmungen, die im Zeitpunkt der Vereinbarung galten, durchgeführt. Neue Altersteilzeitverträge werden auf Grundlage der tariflichen und betrieblichen Bestimmungen, die zum Zeitpunkt der Vereinbarung gelten, abgeschlossen. Bis Ende 2021 bildet der TV FlexÜ die Grundlage für die Altersteilzeit in den Unternehmen.

Altersteilzeit 2018 in Sindelfingen

Noch ein Stück flexibler ist die bei Daimler geltende Gesamtbetriebsvereinbarung zur Altersteilzeit die alle Modelle, verblockt, unverblockt und gleitend berücksichtigt. Der Betriebsrat Sindelfingen verfolgt das Ziel, dass - wie schon 2016 und 2017 - alle, die in die ATZ gehen wollen auch gehen dürfen! Insgesamt haben ca. 3.300 Beschäftigte in den Jahren 2014 bis 2017 von der ATZ-Regelung Gebrauch gemacht.

Wie viele es 2018 werden, wird sich zeigen. "Das hängt auch davon ab, wie viele Beschäftigte überhaupt in die ATZ gehen wollen.", so Thomas Spohr, Fachbeauftragter für Fragen zur Altersteilzeit, Rente, betriebliche Altersversorgung und Sterbekasse am Standort Sindelfingen. Berechtigt sind alle, die zwischen dem 2. Januar 1961 und dem 1. Januar 1962 geboren sind. Sowie Schwerbehinderte (mindestens 50% Grad der Behinderung), die zwischen dem 2. Mai 1962 und dem 1. März 1963 geboren sind. Frühere Jahrgänge müssen sich bei Vertragswunsch selbst melden.

Für betroffene Beschäftigte - welche sich zurückgemeldet haben - fanden aktuell acht gemeinsame Informationsveranstaltungen von Betriebsrat und Unternehmensleitung zur Altersteilzeit statt. Bei konkretem Vertragsinteresse ist ab Mai 2018 ein Vertragsbeginn möglich.

Eine Berechnung der Vergütung sowie das Einholen von Informationen über die zu erwartende Rentenhöhe durch den Beschäftigten selbst bleibt jedoch unerlässlich. Die Informationsveranstaltungen ersetzen nicht eine konkrete Beratung durch die Rentenversicherer über sozialrechtliche Folgen oder durch den Steuerberater über die jeweiligen steuerrechtlichen Folgen von Altersteilzeit.

Übrigens: Die IG Metall bietet ein Prognose-Programm für Betriebsräte an. Mit dem Berechnungstool soll ein schneller Überblick über Kosten und Leistungen in der Altersteilzeit vermittelt werden.