Zweiter Warnstreik im Werk Sindelfingen

Foto: Betriebsrat Sindelfingen

23.01.2018 Rund 10.000 Beschäftigte im Werk Sindelfingen legten erneut ihre Arbeit nieder und versammelten sich zu einer Kundgebung, um sich vor der 4. Verhandlungsrunde über den Stand zu informieren.

Um 12.00 Uhr legten die Sindelfinger Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit nieder und versammelten sich zu einer Kundgebung vor dem Gebäude 24. Nach dem erfolgreichen Warnstreikauftakt in der Vorwoche, folgten die Beschäftigten dort heute erneut dem Aufruf der IG Metall Stuttgart. Der Betriebsratsvorsitzende am Standort Sindelfingen Ergun Lümali verdeutlichte in seiner kurzen Ansprache nochmal die Forderungen der IG Metall und schickte die Beschäftigten in den vorzeitigen Feierabend.

Foto: Betriebsrat Sindelfngen

Ergun Lümali, Vorsitzender des Betriebsrates am Mercedes-Benz Standort Sindelfingen:
Unsere Kolleginnen und Kollegen zeigen, dass sie hinter den Forderungen der IG Metall stehen. Wir wollen in der 4. Verhandlungsrunde zu einem guten Ergebnis kommen. Ich appelliere an die Arbeitgeber, ein deutlich besseres Angebot auf den Tisch zu legen, andernfalls steht für uns der weitere Fahrplan fest. Wir sind für eine weitere Eskalation bestens aufgestellt.

Uwe Meinhardt, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart, informierte die Beschäftigten über die aktuellen Entwicklungen in der Tarifauseinandersetzung. Am Mittwoch, den 24. Januar treffen IG Metall und Südwestmetall im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie zur 4. Verhandlungsrunde wieder aufeinander. Die Warnstreiks sprechen eine klare Sprache: Die Beschäftigten wollen angemessen an der hervorragenden wirtschaftlichen Situation beteiligt werden und ihre Arbeitszeit bei Bedarf absenken und an persönliche Belange anpassen können. Wenn die Arbeitgeber am Verhandlungstisch die Chance nicht nutzen, einen großen Schritt nach vorne zu kommen, ist eine weitere Eskalation wohl nicht zu verhindern.

IG Metall fordert ein deutlich besseres Angebot von Südwestmetall

Nach der 3. Verhandlungsrunde am 11. Januar 2018 vereinbarten die Tarifpartner, dass eine Expertengruppe aus betrieblichen Fachleuten beider Seiten konkrete Lösungsvorschläge für die Arbeitszeit-Themen suchen soll. Es wird sich bei der 4. Verhandlungsrunde zeigen, inwieweit Arbeitnehmer und Arbeitgeber hier einander näher kommen. Auch bei der Entgeltforderung sind die Tarifpartner noch weit voneinander entfernt. Die IG Metall fordert 6 % mehr Geld, die Arbeitgeber bieten aktuell nur 2 % an.

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Letzte Änderung: 20.02.2018