Warnstreik bei Daimler in Sindelfingen
Großkundgebung am Tor 7
In Sindelfingen sind über 10.000 Beschäftigte dem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt. Bei einer Großkundgebung am Tor 7 informierten Ergun Lümali, Vorsitzender des Betriebsrats und Roman Zitzelsberger, IG Metall-Bezirksleiter sowie Martin Röll, Geschäftsführer der IG Metall Stuttgart die Belegschaft über den aktuellen Verhandlungsstand in der Tarifrunde der Metall- und Elektronindustrie in Baden-Württemberg.
Die IG Metall hat im Tarifkonflikt die Warnstreiks am heutigen Dienstag massiv ausgeweitet. Der Schwerpunkt der Warnstreiks in Baden-Württemberg lag am Vormittag bei Mercedes-Benz, im Werk Sindelfingen. Damit starten die Warnstreiks mit Vollgas in die zweite Woche. Insgesamt sind es bisher mehr als 108.000 Teilnehmer in Baden-Württemberg.
Trotz Regen und Wind zogen mehrere Tausend Beschäftigte vor das Tor 7 mit Plakaten und Trommeln um die Forderungen der IG Metall zu unterstützen. Weitere Aktionen finden im Lauf des Tages in der Spät- und in der Nachtschicht statt.
"In wirtschaftlich guten Zeiten ein so niedriges Angebot zu machen, wie es die Südwestmetall getan hat, provoziert die Beschäftigten. Die passende Antwort ist die heutige Großkundgebung im Sindelfinger Werk. Die Forderung von 6 Prozent entspricht dem wohlverdienten Anteil der Kolleginnen und Kollegen am Erfolg. Wir fordern die Arbeitgeber deshalb unmissverständlich auf, ein deutlich verbessertes Angebot auf den Tisch zu legen" so Ergun Lümali, Vorsitzender des Betriebsrats im Werk Sindelfingen.
In seiner Rede rief Roman Zitzelsberger, IG Metall Bezirksleiter Baden-Württemberg den Teilnehmern zu: "Wir stehen in dieser Tarifrunde davor, die Zeiten zu ändern - jetzt ist Zeit für die Ansprüche der
Beschäftigten an Vereinbarkeit und Zeitsouveränität."
Dabei bekräftigte er erneut: "Die Tarifrunde wird erst enden, wenn es zu allen drei Forderungselementen der IG Metall ein gutes Ergebnis gibt." Und weiter: "Die Wirtschaft brummt, weil die Beschäftigten wie hier bei
Daimler jeden Tag gute Arbeit leisten. Deshalb sind 6 Prozent mehr angemessen und wir lassen uns nicht mit 2 Prozent abspeisen."
Verhandlungen gehen in die 4. Runde
Die Verhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie gehen am 24. Januar in die vierte Runde. Dort müssten sich die Arbeitgeber dann entsprechend bewegen.
Links:
StN.: Tausende Mitarbeiter legen Arbeit nieder
SWR Aktuell Baden-Württemberg: Produktion stand eine Stunde still
nytimes.com: German Strikes Spread to Daimler, Union Mulls Escalation
Letzte Änderung: 17.01.2018