Pressemitteilung

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11.01.2018 Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg ohne Ergebnis auf den 24. Januar vertagt - Warnstreiks gehen unvermindert weiter.

Die dritte Tarifverhandlung in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ist am heutigen Donnerstag ohne Ergebnis vertagt worden. Am 24. Januar gehen die Gespräche ebenfalls in Böblingen in die vierte Runde.

Nach der Verhandlung erklärte IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Nach wie vor liegen die Arbeitgeber meilenweit von unseren Vorstellungen zum Thema Arbeitszeit entfernt. Allerdings war in der heutigen Verhandlung insbesondere in der Frage der Zeitsouveränität zugunsten der Beschäftigten Bewegung erkennbar, an der sich konstruktiv weiter arbeiten lässt."

Deshalb haben die Tarifpartner vereinbart, dass eine Expertengruppe aus betrieblichen Fachleuten beider Seiten vor dem 24. Januar konkrete Lösungsvorschläge für die Arbeitszeit-Themen suchen soll. Zitzelsberger stellt allerdings klar: "Eine Lösung wird es nur im Paket und mit Ergebnissen zu all unseren Forderungen geben."

Die IG Metall fordert in der laufenden M+E-Tarifrunde 6 Prozent mehr Geld für 12 Monate sowie einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für maximal 2 Jahre (kurze Vollzeit). Für Beschäftigte mit zu pflegenden Angehörigen oder Kindern unter 14 Jahren soll es dafür einen monatlichen Entgeltzuschuss geben; für Beschäftigte in Schichtsystemen und anderen gesundheitlich belastenden Arbeitszeitmodellen fordert die IG Metall einen jährlichen Zuschuss.

Die Warnstreiks in Baden-Württemberg werden bis zur nächsten Verhandlung unvermindert fortgesetzt, bis dato haben sich daran seit Ende der Friedenspflicht rund 65.000 Beschäftigte beteiligt. Zitzelsberger: "Bewegung erzeugt Bewegung. Nach den Warnstreiks in den vergangenen Tagen haben die Arbeitgeber ihre Verweigerungshaltung am Verhandlungstisch zumindest in Teilen aufgegeben. Mit den Warnstreiks in den nächsten Tagen werden die Beschäftigten den Druck für eine zeitnahe Lösung in allen Forderungselementen weiter aufrechterhalten. Die Arbeitgeber sollten die Verhandlung am 24. Januar nutzen, um eine weitere Verschärfung dieser Tarifrunde zu vermeiden."

Letzte Änderung: 13.01.2018