Angebot vollkommen unzureichend
Kurz vor Beginn der zweiten Verhandlungsrunde der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg haben rund 5.000 Metallerinnen und Metaller aus ganz Baden-Württemberg sowie zahlreiche Vertrauensleute aus den Daimler Werken die Forderungen der IG Metall in der laufenden Tarifrunde lautstark untermauert. Allein aus Sindelfingen waren die Kolleginnen und Kollegen mit 7 Bussen angereist.
Mitgebracht hatten sie zahlreiche Transparente, die die Forderungen der IG Metall unterstützen. Sechs Prozent für 12 Monate und einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für maximal 2 Jahre, mit Rückkehrrecht zur 35-Stunden-Woche oder eine erneute Verkürzung, soll möglich sein.
Warnstreiks ab 8. Januar
In der zweiten Verhandlungsrunde für die über 900.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber wiederum kein akzeptables Angebot vorgelegt. Somit stehen in der laufenden Tarifrunde auch in Baden-Württemberg ab dem 8. Januar die ersten Warnstreiks bevor. "Die Arbeitgeber bieten viel zu wenig Geld und weigern sich weiterhin, unsere Forderungen zur Arbeitszeit zu diskutieren. Darauf werden die Beschäftigten mit Warnstreiks antworten", so Roman Zitzelsberger, IG Metall-Bezirksleiter, nach der zweiten Verhandlungsrunde in Ludwigsburg.
Zuvor hatte Südwestmetall 200 Euro Einmalzahlung und eine Entgelterhöhung um 2 Prozent mit einer Gesamtlaufzeit von 15 Monaten angeboten - vorausgesetzt, die Flexibilisierungswünsche der Arbeitgeber werden erfüllt. Dies ist das gleiche Angebot, das bereits in einigen anderen Tarifbezirken auf dem Tisch liegt. Die IG Metall hatte es dort ebenfalls zurückgewiesen und Warnstreiks - nach Ablauf der Friedenspflicht am 31. Dezember angekündigt.
Am 11. Januar gehen die Verhandlungen in Böblingen in die dritte Runde. "Bis dahin erwarte ich, dass die Arbeitgeber ihren inakzeptablen Forderungskatalog, mit dem sie unter anderem die Abschaffung der heutigen Schichtzuschläge bezwecken, vom Tisch nehmen und endlich ernsthaft über unsere Arbeitszeitthemen verhandeln", so Zitzelsberger.
Letzte Änderung: 15.12.2017