Vertrauen ist gut - Information besser!
Am Mittwoch, dem 29. November 2017 fand eine Veranstaltung der IG Metall-Betriebsrätinnen und Betriebsräte mit Kolleginnen und Kollegen aus der Ebene 4 statt. Mit den interessierten Teilnehmenden wurden die Ergebnisse der vergangenen 5 Workshops besprochen, sowie die jeweiligen Vorstellungen und Anregungen der Anwesenden dazu.
Informativ und überraschend
Besonders informativ und kontrovers wurde das Pro und Contra von Vertrauensarbeitszeit diskutiert. Diese Diskussion hat zu Recht den Großteil der Zeit in Anspruch genommen. Jörg Spies, der Betriebsratsvorsitzende der Daimler Zentrale, erläuterte ausführlich die rechtlichen Möglichkeiten der Vertrauensarbeitszeit. Das Ausmaß war für viele Anwesende sehr überraschend.
Meinungen und Vorstellungen
Von Seiten der E4-Kolleginnen und Kollegen wurde die Forderung laut, die Unternehmensseite müsse jetzt endlich zumindest die Fakten auf den Tisch legen, was sie denn für eine Einführung der Vertrauensarbeitszeit bereit sei, zu bieten. Denn im Leben gäbe es eben nichts "für lau". Es wurde damit klar contra argumentiert, der Vertrauensarbeit quasi das Misstrauen ausgesprochen. Die Anwesenden waren mehrheitlich der Meinung, dass eine eventuelle Einführung für die Geschäftsleitung nur zu einem hohen Preis möglich sein dürfte.
Die Vorstellung, wie denn die zukünftige Vergütung auf der Ebene E4 aussehen sollte, waren die Meinungen verschieden. Wir haben beobachtet, dass dabei das Alter eine Rolle zu spielen scheint: Für die jüngeren Kolleginnen und Kollegen war der monetäre Aspekt der Vergütung ein wichtiger Bestandteil. Bei den älteren war die Absicherung bzw. Versicherungsaspekte einer der Haupt-Diskussionspunkte.
Positives Feedback
Die Teilnehmenden haben im Anschluss ein sehr positives Feedback zum hohen Informationsgehalt der IG Metall-Veranstaltung gegeben. Bisher seien andere Betriebsräte und die Geschäftsleitung eine Ausarbeitung und klare Darstellung der Fakten schuldig geblieben.
Foren für Ebene 4
Da die Verhandlungen zur Umstrukturierung der E4-Vergütung weitergehen, werden wir IG Metall Betriebsrätinnen und Betriebsräte Sie auch weiterhin auf dem Laufenden halten und z.B. von weiteren Diskussionsveranstaltungen berichten. Wir empfehlen unseren Kolleginnen und Kollegen der Ebene 4, sich in den extra zu diesem Thema eingerichteten Foren einzubringen.
Hintergrund
Außertarifliche Angestellte (AT-Angestellte) sind eine wachsende Gruppe von Beschäftigten. In der betrieblichen Hierarchie werden sie in der Regel zwischen den tariflich Beschäftigten und den leitenden Angestellten eingeordnet. Ihre Vergütung liegt per Definition oberhalb der höchsten tariflichen Entgeltgruppe. Häufig sind sie Führungskräfte auf der mittleren Ebene, aber auch Spezialisten und Spezialistinnen mit besonderen Qualifikationsanforderungen.
Ratgeber für AT-Angestellte
In den letzten Jahren lässt sich beobachten, dass Tarifangestellten immer häufiger AT-Arbeitsverträge angeboten werden. Auf den ersten Blick erscheint das positiv, denn ein AT-Vertrag ist für viele ein Schritt nach oben auf der Karriereleiter. Doch leider kann man bei genauem Hinsehen feststellen, dass AT-Verträge nicht selten dazu missbraucht werden, Mehrarbeit pauschal mit dem Gehalt abzugelten und tarifvertragliche Regelungen zu umgehen. Ob das bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie prüfen! Der "Kleine Ratgeber für AT-Angestellte" unterstützt Sie dabei und beantwortet Ihnen die wichtigsten Fragen rund um Ihr Beschäftigungsverhältnis. Wir IG Metall-Betriebsräte unterstützen Sie gerne.
Letzte Änderung: 08.12.2017