Was ist eine Tarifrunde?
Eine Tarifrunde ist der gesamte Zeitraum vom Aufstellen einer Forderung über Warnstreiks und Streiks bis hin zum Abschluss eines Tarifvertrags. Während einer Tarifrunde treffen sich die Verhandlungskommissionen der Vertragspartner der Gewerkschaft und der Arbeitgeber und verhandeln über die gestellten Forderungen.
Wie kommt die Forderung zustande?
Tarifforderungen sind Ergebnis eines demokratischen Prozesses. Beschäftigte und Gewerkschaftsmitglieder diskutieren darüber in den Betrieben. Diese Gremien beschließen die Forderung, sie stellen die Verhandlungskommissionen und sie entscheiden über die Annahme von Verhandlungsergebnissen. In letzter Instanz entscheidet der Vorstand über die Tarifforderung.
Wie können die gewerkschaftlichen Forderungen durchgesetzt werden?
Um den Forderungen der Beschäftigten Nachdruck zu verleihen kann die Gewerkschaft zu Warnstreiks aufrufen. Die Beschäftigten können mit Aktionen oder Arbeitsniederlegungen Druck aufbauen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Das sind zeitlich befristete, meist einige Stunden oder eine Schicht dauernde Arbeitsniederlegungen in einzelnen Betrieben.
Lenken die Arbeitgeber nicht ein, kann der Vorstand einen Erzwingungsstreik beschließen. Über diesen unbefristeten Streik entscheiden die Mitglieder in einer Urabstimmung.
Gestreikt werden darf aber erst, wenn die im Tarifvertrag festgelegte Friedenspflicht abgelaufen ist. Während eines Streiks erhalten Beschäftigte kein Entgelt. Dafür zahlt die Gewerkschaft ein Streikgeld.
Bereits erreichte Forderungen
In ihrer größten Branche, der Metall- und Elektroindustrie, erreichte die IG Metall im Frühjahr 2016 ein Lohnplus von insgesamt 4,8 Prozent sowie einen Pauschalbetrag in Höhe von 150 Euro. Die Auszubildenden bekamen 65 Euro. Davor gab es viel Meilensteine: Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und die 35-Stunden-Woche.
Letzte Änderung: 06.12.2017