Zukunftspaket für Daimler Buses

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26.09.2017 Unternehmen und Betriebsrat vereinbaren Zielbild für europäisches Produktionsnetzwerk von Daimler Buses.

Daimler Buses ist der größte und rentabelste Bushersteller der Welt. Um an den europäischen Standorten fit für die Zukunft zu bleiben, haben sich Unternehmen und Betriebsrat auf ein Zukunftspaket zur Effizienzsteigerung in der Produktion verständigt. Zudem wird Daimler Buses konsequent weiter die Mobilität der Zukunft gestalten.

Insgesamt werden dazu in den nächsten Jahren rund 340 Millionen Euro investiert. Davon werden rund 140 Millionen Euro an den europäischen Standorten in optimierte Strukturen und effizientere Prozesse fließen. In diesem Zusammenhang verlängert die EvoBus GmbH auch die Zukunftssicherung für ihre Beschäftigten an den deutschen Standorten bis Ende 2024.

Joachim Horner, Betriebsratsvorsitzender Standort Mannheim: "Wir werten es als Erfolg, dass wir die Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro in Zukunftsthemen wie die Elektromobilität für die deutschen Bus-Standorte vereinbaren konnten. Der Batterie-Bus wird in Mannheim entwickelt und ab 2018 produziert. Zusammen mit der Verlängerung der Zukunftssicherung bis Ende 2024 ist dies ein wichtiger Schritt, die Arbeitsplätze und die Beschäftigung der Belegschaft langfristig zu abzusichern."

Friedrich Beck, Betriebsratsvorsitzender Standort Neu-Ulm: "Erstmalig hat die Belegschaft am Standort Ulm eine Garantie auf die 35-Stunden-Woche - und das unabhängig von den Auftragseingängen für den Reisebus Setra. Das ist ein großer Verhandlungserfolg. Durch eine flexible Verlagerung von Produktionsumfängen aus der Türkei ist die Beschäftigung langfristig abgesichert."

Das Zielbild im Detail: Was ändert sich im Produktionsnetzwerk? Ein Überblick über die wesentlichen Neuerungen.

Entflechtung Prozessweg Stadtbus

  • Bislang schickt das Werk Mannheim die Stadtbus-Karossen (über 3.000 Einheiten pro Jahr) nach Neu-Ulm zur Lackierung. Anschließend wurden die Karossen zur Montage wieder zurück nach Mannheim transportiert. Das ist mit hohem logistischem Aufwand verbunden.
  • Zukünftig entfällt für Stadtbus-Karossen der Hin- und Rückweg nach Neu-Ulm. Die Lackierung erfolgt im sogenannten Offline-Lackierverfahren. Der Bus wird in diesem Verfahren nicht in Gänze lackiert, Außenhautteile werden separat lackiert und anschließend montiert.

Einlinige Montage:

  • Dank einheitlicher, schlanker Produktionsprozesse erfolgen so viele Arbeitsschritte wie möglich direkt entlang der Produktionslinie. Beispielsweise erfolgen zukünftig die Erstbefüllung von Flüssigkeiten (Kraftstoff, Öl, etc.) sowie Bremsenprüfung und Achsvermessung direkt in der Montagelinie. Dadurch entfallen die bisherigen zusätzlichen Prozessschritte an separaten Arbeitsstationen.

Klare Zuständigkeiten der europäischen Produktionsstandorte:

  • Mannheim wird als Kompetenzzentrum Stadtbus ausgebaut: Neben der Produktion von Mercedes-Benz Stadt- und Überlandbussen liegt ein starker Fokus auf dem Thema Elektromobilität: Das Werk in Mannheim wird 2018 den ersten batterieelektrischen Bus in Serie fertigen. Dazu werden in Mannheim die entsprechenden Entwicklungskompetenzen gestärkt.
  • Neu-Ulm wird das "Kompetenzzentrum Reisebus": Neben der Produktion von hochwertigen und sehr kundenspezifischen Setra Reisebussen wird sich die in Neu-Ulm ansässige Entwicklungsmannschaft verstärkt auch dem Thema "autonomes Fahren" sowie der Entwicklung moderner Sicherheitssysteme widmen.
  • Der Rohbau in Holý¨ov wird ausgebaut: Der Standort in Tschechien produziert zukünftig alle Rohkarossen für die in Neu-Ulm gefertigten Fahrzeuge. Der bisherige Weg von diversen Umfängen über Mannheim nach Neu-Ulm entfällt durch diesen zusätzlichen Aufbau von Fertigungskompetenzen.
  • Das hochflexible Werk im französischen Ligny-en-Barrois wird auch weiterhin Stadt- sowie Überlandbusse im Mix montieren.

Letzte Änderung: 26.09.2017