Für Freiräume auch in der Produktion

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01.08.2017 Große Tarifkommission der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg bespricht die Tarifrunde 2018

Mehr Geld und ein individueller Anspruch auf eine vorübergehend kürzere Arbeitszeit - so könnte die Kernforderung für die Tarifrunde 2018 lauten. Beim Treffen der Großen Tarifkommission (GTK) der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg am 20. Juli, war dies eines der Hauptthemen.

Kurze Vollzeit mit Rückkehrrecht zur "35" und Entgeltausgleich z. B. für Schichtarbeiter

Die 35-Stunden-Woche ist die normgebende Arbeitszeit in der Metall- und Elektroindustrie - das hat die Beschäftigtenbefragung der IG Metall 2017 bestätigt. Die Möglichkeit, zeitweise die Arbeitszeit absenken zu können, wird in zahlreichen Betrieben befürwortet. Darüber hinaus wünschen sich viele mehr Einflussnahme bei der Personalbemessung. In den Debatten um eine Arbeitszeitforderung für die nächste Tarifrunde hat sich deshalb ein individueller Anspruch auf eine kurze Vollzeit mit Rückkehrrecht zur "35" als mögliche Kernforderung herauskristallisiert.

Grafik: IG Metall Nachrichten

Beschlossen wird die Forderung im Oktober, dann werden auch die Lohnprozente festgelegt, die 2018 angestrebt werden sollen. "Aus heutiger Sicht gibt es keinen Grund für Zurückhaltung", so Bezirksleiter Roman Zitzelsberger.

Damit sich alle Beschäftigten zeitweise eine kürzere Arbeitszeit leisten können, ist u. a. für Schichtarbeiter ein Entgeltausgleich im Gespräch. Für Beschäftigte mit pflegebedürftigen Angehörigen oder kleinen Kindern steht ebenfalls eine Ausgleichszahlung durch den Arbeitgeber zur Diskussion.

Langfristig hat sich die IG Metall zudem vorgenommen, den wachsenden Leistungsdruck in den Betrieben zu begrenzen und Rahmenregelungen für mobile Arbeit durchzusetzen. Zitzelsberger: "35 Stunden werden vielfach nur noch auf dem Papier gearbeitet. Es muss uns gelingen, die ausufernden Arbeitszeiten zu begrenzen und bei der Arbeitszeitgestaltung wieder die Oberhand zu gewinnen".

Jugend will freie Tage zur Prüfungsvorbereitung

Die IG Metall Jugend fordert zusätzliche bezahlte Freistellungen vor und an Prüfungstagen zur Vorbereitung auf die Prüfungen. Da die Anforderungen an die Auszubildenden stetig zunehmen und die Zwischenprüfungen inzwischen Bestandteil der Abschlussprüfung ist. Dies wäre ein guter Einstieg, um langfristig die Arbeitsbedingungen von Azubis weiter zu verbessern.

Letzte Änderung: 11.11.2017