IG Metall - Befragung 2017
Schichtarbeit, Wochenendarbeit, ständige Verfügbarkeit: Arbeitszeit ist heute flexibel wie nie und weitet sich immer mehr aus. Die Mehrheit der Menschen wünscht sich klare Spielregeln und mehr Selbstbestimmung. Das ist ein Ergebnis der neuen Beschäftigtenbefragung der IG Metall. Jetzt muss die Politik handeln.
Karriere statt Kind, Büro statt Bildung, Verfügbarkeit statt Feierabend? Das muss aufhören. Wir brauchen sichere, gerechte und selbstbestimmte Arbeitszeiten für alle.
96 Prozent der Beschäftigten fordern deshalb ein Recht auf Abschalten (Ruhezeit) im Arbeitszeitgesetz. Sie erteilen der Arbeit ohne Ende eine klare Absage. Stattdessen erwarten sie von der Politik einen festen Rahmen gegen ausufernde Arbeitszeiten und Grenzen für die von Unternehmen geforderte Flexibilität - und das über alle Branchen und Altersgruppen hinweg.
Die Beschäftigten wollen Arbeitszeiten, die zu ihrem persönlichen Leben passen. Sie wollen vorübergehend im Beruf kürzertreten, um Kinder zu erziehen, Angehörige zu pflegen oder sich weiterzubilden - und eine finanzielle Unterstützung, um sich das auch leisten zu können. Über 84 Prozent fordern deshalb: Wer wegen Pflege, Erziehung oder Bildung kürzer tritt, muss dafür einen Entgeltausgleich erhalten.
Gleichzeitig sind sich die Beschäftigten einig: Der Schlüssel zu besserer Vereinbarkeit sind bessere Betreuungsangebote. 92 Prozent von ihnen - Männer wie Frauen, mit und ohne Kinder - verlangen deshalb verlässliche Ganztagsbetreuung.
Die Beschäftigten fordern mehr Selbstbestimmung. Dazu gehört auch die Sicherheit, nach einem Wechsel in Teilzeit, die Arbeitszeit wieder anheben zu können. Mütter und Väter sollen nicht weiter in der Teilzeitfalle stecken. 90 Prozent befürworten deshalb ein Rückkehrrecht in Vollzeit.
Das ist es, was die Beschäftigten mit Blick auf die Arbeitszeit wollen. Jetzt muss die Politik handeln:
- Für ein Recht auf Abschalten!
- Für ein Rückkehrrecht in Vollzeit!
- Für Entgeltausgleich bei Auszeiten wegen Kindern, Pflege und Bildung!
Letzte Änderung: 05.05.2017