Frauenförderung für faire Chancen

Frauenförderung

08.05.2017 Der Abstand zwischen den Entgelten von Frauen und Männern nimmt zwar ab, aber nur sehr langsam. Aktuell liegt die Lohnlücke immer noch bei 21%!

Der Abstand zwischen den Entgelten von Frauen und Männern nimmt zwar ab, aber nur sehr langsam. Bei einer durchschnittlichen unbereinigten Entgeltdifferenz von 21% müssten Frauen demnach immer noch 77 Kalendertage länger arbeiten als ihre männlichen Kollegen, um auf das gleiche Entgelt zu kommen.

Die Ursachen für die ungleiche Entlohnung von Männern und Frauen sind komplex. Häufig gehen sie aber auf traditionelle Geschlechterrollen zurück. Dazu gehört vor allem die Vorstellung, dass Frauen für die direkte Betreuung der Familie und der Kinder zuständig sind. Eine Ansicht, die längst überholt ist - sollte man meinen. Die berufliche Realität für Frauen zeigt jedoch, dass sie ihren Weg noch immer nicht frei wählen können, ohne gleichzeitig Abstriche machen zu müssen, sei es bei der Karriere oder beim Entgelt.

Die vom Statistischen Bundesamt errechneten Bruttostundenlöhne von Frauen betrugen im Jahr 2015 16,20 Euro, während Männer auf 20,59 Euro kamen - daraus ergibt sich die Lohnlücke von 21%.

Diese Zahl drückt die sogenannten unbereinigte Entgeltlücke zwischen Mann und Frau aus: Dabei werden die Einkommen der Frauen in Vollzeit mit denen der Männer in Vollzeit verglichen. Die Lohnunterschiede, die dabei sichtbar werden, können aber zu einem Großteil dadurch erklärt werden, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten und weniger oft in Führungspositionen vertreten sind.

Schaut man sich aber die bereinigte Entgeltlücke an, also das Einkommen von Männer und Frauen im gleichen Alter, mit vergleichbarer Ausbildung und Erfahrung, gleicher Tätigkeit und gleicher Arbeitszeit sowie beim gleichen Arbeitgeber, fällt auf: Der Gehaltsunterschied nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Deutschland beträgt trotzdem noch fast acht Prozent. Es wird davon ausgegangen, dass dieser Unterschied aufgrund bewusster oder unbewusster Diskriminierung zustande kommt.

Wie sieht es bei diesem Thema bei der Daimler AG aus?

Vorstand und Gesamtbetriebsrat der Daimler AG sehen die Förderung von Frauen im Unternehmen als einen wichtigen Schwerpunkt, um langfristig erfolgreich zu sein und um der gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht zu werden. Bis 2020 hat sich das Unternehmen deshalb konkrete Handlungsschritte und Zielkorridore gesetzt und diese in der Gesamtbetriebsvereinbarung zur Förderung von Frauen festgehalten. Ziel dieser Vereinbarung ist es, den Frauenanteil in der Belegschaft weiter zu erhöhen.

Gesamtbetriebsvereinbarung zur Förderung von Frauen
Ende 2015 waren gerade mal 15,2% der etwa 267.000 Daimler-Beschäftigten Frauen. Deshalb wurde die Gesamtbetriebsvereinbarung (GBV) zur Förderung von Frauen Ende 2015 bis 2020 verlängert. Ziel ist, den Frauenanteil der Gesamtbelegschaft auf 15-18% zu erhöhen. Durch die GBV ist der Anteil von Frauen in der Daimler AG in fast allen Beschäftigtengruppen gestiegen. Die Festschreibung von Zielkorridoren hat sich dementsprechend bewährt.

Neue Zielkorridore vereinbart
Einigkeit besteht über eine Anhebung des Zielkorridors für die Gesamtbelegschaft auf 15-18%, bei der Ebene 4 auf 16-20%. Bei der Ebene 5 soll es beim Zielkorridor von 4-6% bleiben.

Bei den Führungskräften der Ebene 5 ist neu, dass die Meisterinnen in der Produktion künftig einen gesonderten Zielkorridor bekommen sollen. Der Frauenanteil liegt derzeit lediglich bei 1,8%, das sind insgesamt 56 Produktionsmeisterinnen im gesamten Unternehmen. Hier soll ein realistisches, aber auch anspruchsvolleres Ziel von 2-3% festgeschrieben werden.

Die Zielkorridore in der Ausbildung werden um jeweils einen Prozentpunkt auf 23-27% für die Ausbildung insgesamt und auf 14-17%für die gewerblich-technische Ausbildung erhöht.

Neu ist auch, dass die Aktivitäten zur Erreichung der Zielkorridore künftig verbindlich in den Personalausschüssen und Bildungsausschüssen der Betriebsratsgremien der Standorte und auf zentraler Ebene in den Kommissionen für Bildung und Qualifizierung vorgestellt und diskutiert werden.

Faire Chancen
Der nachhaltige Einsatz für die Verbesserung der Situation von Frauen am Arbeitsplatz macht unser Unternehmen insgesamt stärker und agiler. Deshalb steht die Frauenförderung im weiteren Zusammenhang der Förderung von "Diversity". Ziel in der Daimler AG ist es, ein Bewusstsein für die verschiedenen Facetten von Diversity zu schaffen.

Anhang:

Zielkorridore GBV Förderung von Frauen in Unternehmen

Zielkorridore GBV Förderung von Frauen in Unternehmen

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Letzte Änderung: 13.04.2017