GBR News - Flüchtlingshilfe

Flüchtlingshilfe

11.12.2015 Brücken bauen - Unternehmen und Beschäftigte engagieren sich in der Flüchtlingshilfe. Und das ist gut so. Die Menschen, die zu uns kommen, brauchen unsere Hilfe. Dadurch hat niemand einen Nachteil.

Jeden Tag kommen Menschen in Deutschland an, deren Lebensgrundlage in ihren Heimatländern zerstört wurde - durch Krieg, Terror und Gewalt. Wie gnadenlos Terror und Gewalt zuschlagen und unschuldige Menschen treffen können, haben wir am 13. November 2015 bei den Anschlägen in Paris erleben müssen.

Wir verurteilen Krieg, Terror und Gewalt auf das Schärfste - überall auf der Welt. Unser Beileid gilt den Angehörigen der Opfer. Wir sind in einer freiheitlichen Welt tief verbunden im Willen, unsere Werte von Solidarität, Demokratie und Gerechtigkeit zu wahren und zu verteidigen.

Wir helfen!

Daimler ist ein großes, starkes und globales Unternehmen, das in der Lage ist, in einer schwierigen Situation gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das ist gut so und darauf sind wir stolz.

Wir helfen spontan und direkt. Die Beschäftigten sind dem Aufruf von Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat gefolgt und haben in kürzester Zeit mehr als 300.000 Euro für die Flüchtlingshilfe des Deutschen Roten Kreuz gespendet. Jeder Euro wurde vom Unternehmen verdoppelt, so dass eine Summe von mehr als 601.000 Euro zusammengekommen ist. Dafür gilt allen ganz herzlicher Dank!

Wir integrieren statt zu spalten. Neben der finanziellen Unterstützung wollen wir vor allem eins: Den Menschen dabei helfen, in Deutschland anzukommen. Wir sind Experten beim Thema Integration. Schließlich arbeiten hier bei uns seit langem Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Herkunft und Religion Seite an Seite - und das weitgehend reibungslos.

Praktikum als Brücke

Welche Maßnahmen planen Unternehmen und Betriebsräte dazu konkret? Zum Beispiel wurde das Konzept für ein sogenanntes "Brückenpraktikum" entwickelt. Ziel ist, den teilnehmenden Asylbewerbern Grundkenntnisse der Arbeit in der Industrieproduktion und Sprachkenntnisse zu vermitteln. Damit sollen ihre Vermittlungschancen auf dem externen Arbeitsmarkt erhöht werden.

Seit 9. November 2015 läuft dazu ein Pilot am Standort Untertürkheim mit 40 Teilnehmern. Insgesamt sind die "Brückenpraktikanten" 14 Wochen bei uns. Während ihrer Einsatzzeit arbeiten sie einen halben Tag (3,5 Stunden) und besuchen während der zweiten Tageshälfte einen Deutschkurs.

Das Programm läuft in Zusammenarbeit mit den lokalen Jobcentern und der Bundesagentur für Arbeit. Damit wird sichergestellt, dass die Papiere der Kandidatinnen und Kandidaten in Ordnung sind. Das Brückenpraktikum besteht aus zwei Phasen: Sechs Wochen bis Weihnachten und acht Wochen nach dem Jahreswechsel bis Anfang März. Die erste Phase finanziert die Agentur für Arbeit, danach vergütet Daimler die Arbeitszeit auf Basis des Mindestlohngesetzes.

Sobald die ersten Erfahrungen am Pilotstandort vorliegen, soll es weitere Angebote in anderen Werken geben. Dazu gibt es einen Koordinatorenkreis, der aus dem jeweiligen Standortleiter, Personalleiter und Betriebsratsvorsitzenden besteht.

Niemand hat Nachteile

Ziel der Brückenpraktika ist es, insgesamt mehreren Hundert Flüchtlingen bei Daimler einen Einblick in den Berufsalltag in Deutschland zu ermöglichen. Dabei sind auch weitere Einsatzorte außerhalb der Produktion im Gespräch.

Dabei ist uns auch eins wichtig: Niemand hat durch die Maßnahmen zur Flüchtlingshilfe, die wir ergreifen, irgendeinen Nachteil.

Wir achten darauf, dass keiner gegeneinander ausgespielt wird und keinem, der z.B. als Leiharbeiter auf eine Chance bei Daimler wartet, dadurch der Platz streitig gemacht wird. Da sind wir uns mit dem Unternehmen auch völlig einig.

Kein Platz für Rassismus!

Wir führen dazu eine offene Diskussion und nehmen Befürchtungen aus der Belegschaft und dem Kreis der Kolleginnen und Kollegen in der Leiharbeit sehr ernst.

Aber eins ist klar: Rassismus und Diskriminierung haben bei Daimler keinen Platz! Wer hier gegen andere hetzt, muss mit disziplinarischen Konsequenzen rechnen.

Letzte Änderung: 15.12.2015