Für faire Arbeit und Mitbestimmung
Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Automobilherstellern und Zulieferern fordern in einem gemeinsamen Aufruf die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag angekündigten Gesetze gegen den Missbrauch von Werkverträgen konsequent umzusetzen. Und auch die Arbeitgeber sollen in die Pflicht genommen werden: Die Betriebsräte fordern mehr Mitbestimmung bei der Fremdvergabe und die Einhaltung von Mindestkriterien bei Arbeitsbedingungen in Werkvertragsunternehmen. Mit einem Aktionstag am kommenden Donnerstag, 24. September 2015 verleiht die IG Metall diesen Forderungen Nachdruck. Im Rahmen dieses Aktionstages finden in Stuttgart folgende Veranstaltungen statt:
Mercedes-Benz Werk Untertürkheim, Werkteil Mettingen um 9.30 Uhr am Tor 3
Mit Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall
Wolfgang Nieke, Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Werkes Untertürkheim
Mercedes-Benz Werk Sindelfingen, Um 11 Uhr am Tor 7/16
Mit Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG MetallErgun Lümali, Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Werkes Sindelfingen
An einer bundesweiten, anonymisierten Betriebsräte-Befragung beteiligten sich auch 56 Betriebe aus dem Betreuungsbereich der IG Metall Stuttgart; 37 davon aus der Metall- und Elektrobranche. Wesentliche Ergebnisse sind:
- 82 Prozent gaben an, dass Arbeiten auf Grundlage von Werkverträgen ausgelagert werden
- Ein Drittel gab an, dass die Vergabe von Werkverträgen in den letzten drei Jahren zugenommen hat
- Etwa die Hälfte der Tätigkeiten, die fremdvergeben werden, sind in den Bereichen "Interne Dienstleistungen", also Kantine, Pforte oder Werksschutz (50 Prozent) und "Forschung/Entwicklung/Engineering" (48 Prozent);
- 39 Prozent der beauftragten Werkvertragsunternehmen haben keine geltenden Tarifverträge
- 34 Prozent gaben an, dass die Arbeits- und Entgeltbedingungen bei den beauftragten Werkvertragsunternehmen schlechter sind.
Letzte Änderung: 21.09.2015