Solidarität mit Düsseldorfer Belegschaft

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08.10.2014 Werk Düsseldorf: Zukunft für Daimler-Beschäftigte ungewiss - Beschäftigte protestierten gegen Produktionsverlagerung

Rund 3000 Beschäftige des Daimler-Sprinter-Werks in Düsseldorf haben vergangene Woche über drei Schichten hinweg die Arbeit niedergelegt. Bisher wird der Sprinter in drei Schichten in Düsseldorf produziert. Eine der drei Schichten will die Unternehmensleitung in Düsseldorf streichen - und in den USA ein neues Werk hochziehen. Der Betriebsrat befürchtet dadurch den Verlust von bis zu 1800 Arbeitsplätzen. Die Entscheidung über die Produktionsstrategie des Sprinters soll bis zum Jahresende fallen.

Parallel zu der Aktion der Beschäftigten tagte der Daimler-Aufsichtsrat in Bremen. Jörg Hofmann, Aufsichtsratsmitglied der Daimler AG und zweiter Vorsitzender der IG Metall: "Wir Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sind uns einig: Wir erwarten vom Vorstand eine Entscheidung die sicherstellt, dass im Werk Düsseldorf die Beschäftigung stabil bleibt. Das Werk war und ist profitabel. Die Belegschaft in Düsseldorf hat unsere ganze Unterstützung."

Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender kritisierte in einer Pressemitteilung das Management: "Die Internationalisierung des Unternehmens darf nicht auf dem Rücken und zum Schaden der Menschen stattfinden, die die Mittel für Investitionen im Ausland erwirtschaften", forderte Brecht.

Brecht wies darauf hin, dass die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und die Betriebsräte den Weg der Internationalisierung des Unternehmens bisher mitgegangen seien. "Wir haben verstanden und gesehen, dass die Schritte, die bereits in diese Richtung gemacht wurden, die Arbeitsplätze in den bestehenden Werken sichern und nicht gefährden", so Brecht. Bei den Planungen des Vorstands zur Produktion großer Umfänge des Sprinter-Nachfolgers in den USA sei dies jedoch nicht erkennbar. Der Betriebsratschef fordert, "dass der Vorstand den Beschäftigten im Düsseldorfer Sprinter-Werk klare Zukunftsperspektiven eröffnet." Düsseldorf müsse wie die anderen Standorte an der erfolgreichen Wachstumsstrategie des Unternehmens teilhaben.

Die Düsseldorfer Beschäftigten haben in der Krise 2008 Kurzarbeit hingenommen und nach dem Anziehen der Nachfrage Sonderschichten gefahren und die Wochenenden durchgearbeitet. Jetzt werden sie für ihr Engagement abgestraft, dabei sei das Werk profitabel wie eh und je - so die Pressemitteilung der IG Metall Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen.

Thomas Weilbier, Betriebsratsvorsitzender Daimler Sprinter-Werk Düsseldorf: "Das Vorgehen der Geschäftsführung trifft bei den Beschäftigten auf völliges Unverständnis. Unsere Aktionen haben gezeigt, die Belegschaft ist bereit für den Erhalt von Arbeitsplätzen auf die Straße zu gehen und lässt sich nicht gegeneinander ausspielen."

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Soli-Erklärung Zentrale

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Letzte Änderung: 12.10.2014