Interessenvertretung in Tuscaloosa
Schon seit geraumer Zeit ringen UAW, IG Metall und die Weltarbeitnehmervertretung der Daimler AG um eine wirksame Interessenvertretung im Produktionswerk in Vance/Tuscaloosa von
Mercedes-Benz U.S. International (MBUSI). IG Metaller aus Sindelfingen und Gaggenau sowie der Verwaltungsstelle Stuttgart hatten die Bemühungen von Kolleginnen und Kollegen in Tuscaloosa und der amerikanische
Automobilarbeiter-Gewerkschaft UAW aktiv unterstützt.
Am 3.10.2014 ist nun ein weiterer wichtiger Schritt gemacht worden: Beschäftigte von MBUSI und die UAW haben auf einer Pressekonferenz in Tuscaloosa die Gründung einer Vertretung der UAW bei MBUSI bekanntgegeben. Unterstützt wurden sie dabei von der Weltarbeitnehmervertretung bei Daimler und der IG Metall. Die UAW Local 112 repräsentiert MBUSI-Beschäftigte des Werkes in Vance/Tuscaloosa.
Auf Basis der "Grundsätze zur Sozialen Verantwortung" der Daimler AG, die auch das Recht auf gewerkschaftliche Organisation beinhalten, will die UAW Local 112 den Arbeitern nun eine Stimme am Arbeitsplatz geben. Sie wird von MBUSI-Beschäftigten organisiert. Die Mitgliedschaft ist freiwillig.
Bei der Gründungsfeier waren auch Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und der Weltarbeitnehmervertretung der Daimler AG und der zweite Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann anwesend.
Michael Brecht sagte am 3.10.2014 bei der Pressekonferenz in Tuscaloosa: "Wir wollen, dass die Kolleginnen und Kollegen an allen Standorten des Unternehmens eine wirksame Interessenvertretung vor Ort haben. Derzeit bringen wir eine Interessenvertretung im Werk in Chennai, Indien, auf den Weg - und dies mit Unterstützung des Managements. Die Belegschaft im Mercedes-Benz Werk in Tuscaloosa ist dann die einzige in der Daimler-Welt ohne den Schutz und die Unterstützung , die eine gewerkschaftliche Vertretung leistet. Sie ist dann auch die einzige ohne Stimme in den internationalen Interessenvertretungsgremien der Daimler AG und wird damit im Unternehmen nicht gehört. Das wollen wir ändern - die Gründung des Locals in Tuscaloosa ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung."
Jörg Hofmann, 2. Vorsitzender der IG Metall, auf der Pressekonferenz: "Wir erwarten, dass die Unternehmens¬leitung mit der Local der UAW konstruktiv zusammenarbeitet. Mitbestimmung und Gewerkschaftsrechte müssen an den weltweiten Standorten deutscher Unternehmen zur Selbstverständlichkeit werden."
Letzte Änderung: 07.10.2014