Zweiter Warnstreik im GLC Germersheim
Am 08. Mai 2013 legten erneut rund 900 Beschäftigte des GLC Germersheim die Arbeit nieder. Damit fand bereits der zweite Warnstreik an diesem Standort statt. Unter den Streikenden waren auch zahlreiche Beschäftigte des Außenlagers Offenbach, die extra mit dem Bus zum Warnstreik angereist waren.
Der zweite Warnstreik war von der IG Metall-Verwaltungsstelle Neustadt ausgerufen worden, um vor der Verhandlungsrunde am kommenden Montag weiter Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Dabei bekräftigten die anwesenden Gewerkschaftsvertreter und Betriebsräte die Forderung der IG Metall auf eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent. Zugleich übten sie scharfe Kritik am Angebot der Arbeitgeber in Höhe von 2,3 Prozent.
Betriebsrat und IG Metall-Vertrauenskörperleiter, Wolfgang Förster, stellte klar, dass nur mit mehr Lohn mehr Kaufkraft und damit mehr Umsatz für die Unternehmen generiert werden könne. Dies sei mit sinkenden Löhnen nicht möglich. Darüber hinaus verurteilte er die Politik der Arbeitgeber, verstärkt Leiharbeiter statt Stammmitarbeiter einzusetzen. Dies sei moderne Sklaverei und dürfe nicht hingenommen werden.
Ulli Edelmann, der Betriebsratsvorsitzende der Standorte Wörth und Germersheim, betonte mit Blick auf die bei Daimler laufenden Einsparmaßnahmen: "Mindestens vier Sparprogramme stehen im Stau und das Management ist nicht in der Lage, ihn aufzulösen. Ausbaden soll dies unsere Belegschaft, die jeden Tag dafür sorgt, dass alle Ersatzteile pünktlich das GLC verlassen. Der Vorstand sollte besser darauf einwirken, mehr Geld in die Geldbeutel der Arbeitnehmer zu legen."
Diese Auffassung unterstrich auch der stellvertretende Vertrauenskörperleiter, Helmut Dumser: "Nur mit mehr Geld im Sack stärken wir die Kaufkraft in Europa. Angesichts der Steigerung vieler Lebenshaltungskosten ist das Angebot der Arbeitgeber ein blanker Hohn. Das können und müssen wir nicht hinnehmen."
Für den Fall eines andauernden Tarifkonfliktes kündigte der erste Bevollmächtigte der IG Metall-Verwaltungsstelle Neustadt, Uwe Schütz, weitere Warnstreiks an: "Am Montag wird in allen IG Metall-Tarifbezirken verhandelt. Wenn es im Rahmen dieser Verhandlungen -und die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen- nicht zu einer Einigung kommt, sind wir bereit für einen letzten Warnstreik bevor es in einen unbefristeten Arbeitskampf geht."
Letzte Änderung: 08.05.2013