Tarifrunde 2013 - Erste Warnstreiks
Trillerpfeifen, Trommeln, Rockmusik und rote Fahnen!
Es war viel los heute Morgen vor dem Tor 7 am Mercedes-Standort in Sindelfingen.
Punkt 9:00 Uhr ließen die Beschäftigten den Hammer fallen.
Arbeitskampf war angesagt.
Das Angebot der Arbeitgeber (1,9 % mehr Geld für die Laufzeit des Tarifvertrages) wurde von Metallerinnen und Metallern deutlich zurückgewiesen, denn dies wäre im besten Fall der Ausgleich für die Inflationsrate. Noch nie wurde so produktiv und flexibel gearbeitet. Sie fordern daher 5,5 % mehr Geld. Das ist in den Augen der Beschäftigten mehr als gerecht.
Die Daimler Beschäftigten erwarten dass ihre Arbeit wertgeschätzt und entsprechend fair entlohnt wird. Das ist beim aktuellen Angebot jedoch deutlich nicht der Fall.
Am 7. Mai 2013 wird weiterverhandelt. Sollten die Arbeitgeber das bisherige Angebot nicht deutlich erhöhen, werden weitere Aktionen folgen und die Urabstimmung vorbereitet. Und was das bedeutet bedarf keiner Erklärung!
Erich Klemm, Gesamtbetriebsratsvorsitzender: "Bei dieser Tarifrunde geht es allein um's Geld. Dazu sind wir mit einer realistischen Forderung angetreten. Es dürfte also nicht so schwer sein, diesen Tarifkonflikt zu lösen. Es ist allerdings wenig hilfreich, wenn die Arbeitgeber mit einem Angebot antreten, das gerade mal die Inflation ausgleicht. Offenbar wollen sie ihre Belegschaften weder am Produktivitätszuwachs noch am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen teilhaben lassen. Das ist nicht nur wenig sozial, das ist auch volkswirtschaftlich kontraproduktiv. Wir brauchen gerade in der augenblicklichen Situation in Europa eine deutliche Stärkung der Nachfrage im Inland. Wenn die Arbeitgeber sich aus ihrer Position nicht rausbewegen, dann bewegen wir uns - auf die Straße."
Ergun Lümali, stellv. Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Sindelfingen: "Das Angebot der Arbeitgeber würde Reallohnverlust für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie bedeuten. Das ist volkswirtschaftlicher Irrsinn und provoziert zu Warnstreiks. Wir sind auch auf einen Streik gut vorbereitet - das sollten die Arbeitgeber wissen. Wir erwarten bei der nächsten Verhandlungsrunde ein deutlich besseres Angebot."
Links:
03.05.2013 Stuttgarter Zeitung: IG Metall erhöht den Druck
02.05.2013 Stuttgarter Zeitung: Nach Pfingsten droht ein Arbeitskampf
02.05.2013 Stuttgarter Nachrichten: Warnstreiks im Südwesten. Ausstanad bei Daimler und Porsche
Morgenmagazin: Interview mit Uwe Meinhardt
Letzte Änderung: 03.05.2013