5000 Gewerkschafter haben kurz vor der zweiten Verhandlungsrunde in Ludwigsburg vor dem Verhandlungslokal die Forderungen der IG Metall in der laufenden Tarifrunde untermauert. 5,5 Prozent mit einer Laufzeit von 12 Monaten sollen durchgesetzt werden. Die Metaller gehen in diesem Jahr unter dem Slogan "Plus für uns Plus für alle" auf die Straße.

Vertrauensleute aus den baden-württembergischen Werken unterstützten die Aktion der IG Metall in Ludwigsburg. Allein aus Sindelfingen waren rund 350 Kolleginnen und Kollegen mit Bussen angereist. Aus Untertürkheim kamen rund 200 Kolleginnen und Kollegen.

Die IG Metall fordert von Südwestmetall ein ordentliches Angebot. Bezirksleiter Jörg Hofmann wies im vorab das dem Vernehmen nach gemachte Angebot der Arbeitergeber von gerade mal 1,9 % auf 13 Monate zurück.
Jörg Hofmann, Bezirksleiter der IG Metall: "Dieses Angebot provoziert den Konflikt. Es beinhaltet nicht einmal den Inflationsausgleich und koppelt die Beschäftigten von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Während die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie über 50 Milliarden Euro Profite in der laufenden Bilanzperiode ausweisen, sollen die 3,7 Millionen Beschäftigten der Branche keinen realen Lohnzuwachs haben."

Erich Klemm, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Daimler AG sagt: "Unsere Lohnforderung zielt direkt auf die Stärkung der Realwirtschaft, denn die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie investieren jeden Cent mehr in den Konsum, sie spekulieren damit nicht an den Finanzmärkten. Unsere Kollegen brauchen auch keine Angst haben, wenn die nächste Steuer-CD auftaucht."

Dass auch die Jugend hinter der diesjährigen Tarifforderung steht, wurde auf der Kundgebung ebenfalls deutlich. Die IG Metall Jugend hatte den Arbeitgebern als Symbol ein großes Kuchenstück mitgebracht und vor dem Forum in Ludwigsburg niedergelegt. Sie machten klar: "Wir wollen ein Stück vom Kuchen abhaben und nicht nur Krümel. Sonst hagelt es Kundgebungen und Aktionen vor den Werkstoren und in den Betrieben."