Lauter kleine Stars der Manege
Lauter kleine Stars der Manege
Am 14. Juli 2012 hieß es "Manege frei!" in Glatten bei Freudenstadt. 155 Kinder der örtlichen Grundschule und der Gebrüder-Grimm-Schule für sprachbehinderte Kinder hatten gemeinsam für die Zirkusvorstellung eine Woche lang geübt und geprobt. Ihre Kunststücke, Jonglagen und Clownerien konnten sie in einem echten Zirkuszelt aufführen. Ermöglicht haben dies die Beschäftigten im Werk Sindelfingen, die sich an ProCent beteiligen.
"Jedes Kind, das vielleicht bei der Einschulung noch geweint hat, ist heute ein Superstar!" rief Grundschulrektorin Heidi Strobelt zu Beginn der Nachmittagsvorstellung. Insgesamt 700 Zuschauer haben an diesem Tag erlebt, wie Kinder über sich hinaus wachsen können - gleich ob sie sprachbehindert sind oder nicht.
Im großen blauen Zirkuszelt waren sie Zauberer, Clowns, Seiltänzer, Jongleure, Trapez-Künstler und Tauben-Dompteure. Ein besonders souveräner kleiner Mann führte als Zirkusdirektor im Frack und mit Zylinder durch`s Programm.
Ester Lang, Rektorin der Gebrüder-Grimm-Schule, ist begeistert von dem einwöchigen Zirkusprojekt: "Das war eine unglaublich eindrucksvolle und nachhaltige Woche. Die Kinder haben sich gegenseitig geholfen, Mut gemacht und unterstützt. Sie haben sich selbst etwas ausgedacht und gemeinsam Verantwortung übernommen. Manches Kind ist dabei 5 cm größer geworden, weil es zeigen konnte, was in ihm steckt und es sich selbst etwas zugetraut hat. Das ist gelebte Inklusion."
Inklusion ist die Einbeziehung von behinderten Kindern in die Erziehung und Bildung von Kindern insgesamt. Wesentliches Prinzip dieses pädagogischen Ansatzes ist die Wertschätzung der Vielfalt der Menschen. Bei dieser wichtigen Arbeit wurden die Pädagogen vor Ort vom Erlebniszirkus "Castelli" unterstützt, der verschiedene Zirkusprojekte im Land durchführt und begleitet.
Auch Michael Renz, der das Glattener Projekt zur Förderung durch ProCent vorgeschlagen hat, ist hoch zufrieden. Unser Kollege aus FWT/WSE ist Vorsitzender des Elternbeirats der Gebrüder-Grimm-Schule. "Ohne ProCent wäre dies alles nicht möglich gewesen."
Das Geld für ein echtes Zirkuszelt, LKW und Kran für Transport und Aufbau hätte der Förderverein der Gebrüder-Grimm-Schule anders nicht aufbringen können. "Und was ist ein Zirkus ohne Zirkuszelt?" fragt Michael Renz. Eine Kollegin aus der Meisterei habe auch schon erfolgreich ein Projekt bei ProCent zur Förderung vorgeschlagen. "Wir vergleichen jetzt im Kollegenkreis immer, wer mehr für ProCent gespendet hat." Die Lehrer der Gebrüder-Grimm-Schule hätten sich bereits gefragt, warum es eine solche Initiative an ihrer Schule nicht gibt - sie wären alle bereit mitzumachen.
Kai, 8 Jahre, Clown: "Das war total toll. Wir haben ganz viel geübt, jeden Tag."
Yannick, 9 Jahre, Clown:"Es hat ganz viel Spaß gemacht - in andere Rollen zu schlüpfen und so."
Letzte Änderung: 30.07.2013