Automobiltag 2012
Arbeitsplätze und industrielle Wertschöpfung sind eng verbunden mit der Verkehrsinfrastruktur. Vom Umbau des Mobilitätssystems sind viele Mitglieder der IG Metall betroffen - zum einen als Mobilitätsnachfrager, zum anderen als Beschäftigte in der Verkehrsindustrie. Diesen Zusammenhang hat die IG Metall Region Stuttgart am heutigen Vormittag in den Fokus des Automobiltages 2012 gestellt und gemeinsam mit politischen Entscheidungsträgern den Dialog über eine zukunftsträchtige Mobilitäts- und Verkehrspolitik geführt.
"Die Automobilhersteller und Zulieferer in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen, die gesamte Automobilindustrie vor gewaltigen Umwälzungen. Klimawandel, verändertes Nutzungsverhalten und neue Technologien entfalten eine enorme Dynamik. Daneben schreitet die Globalisierung der gesamten Wertschöpfungskette voran, Märkte verändern sich nachhaltig", sagte Jörg Hofmann, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg auf dem Automobiltag der IG Metall Region Stuttgart. "Auch die Arbeitsbeziehungen müssen sich neuen Herausforderungen stellen."
Nils Schmid, Finanz- und Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg, wies in seinem Vortrag auf die Wichtigkeit und die besondere Verantwortung der Automobilbranche für das Land Baden-Württemberg hin: "Die Automobilbranche ist eine der Leitbranchen unseres Landes: Als Autoland steht Baden-Württemberg deshalb bei der Erforschung, Entwicklung und Produktion einer klimafreundlichen und ressourcenschonenden Mobilität besonders in der Verantwortung. Wir wollen dazu beitragen, dass sich Baden-Württemberg zum Leitanbieter für alternative Antriebe und innovative Nutzungskonzepte entwickelt."
Nicht nur in Deutschland zwingt der demographische Wandel zu einer Neuausrichtung von Produktionskonzepten. Grund genug sich als Gewerkschaft vorausschauend um diese Themen zu kümmern, Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen. Dabei suche die IG Metall, so Jörg Hofmann, mit ihrem Automobiltag den gezielten Dialog mit Industrie, Wissenschaft und Politik um auf diesem Weg voran zu kommen. Nur wenn man gemeinsame Ziele formuliere, werde es gelingen, neue Produkte und Beschäftigungsfelder in diesen Bereichen zu erschließen.
Der Wille gemeinsam, neue Wege zu gehen: Diese Haltung teilt auch Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur: "Der notwendige Strukturwandel stellt für die Automobilbranche Baden-Württembergs eine große Herausforderung dar. Erfolgsversprechend sind die Produktion umweltfreundlicher, hocheffizienter Fahrzeuge sowie innovative Dienstleistungs- und ressourcenschonende Nutzungskonzepte. Unser Ziel ist es, die politischen Weichen so zu stellen, dass wir gemeinsam mit den Unternehmen diese Herausforderung bewältigen können", erläuterte Hermann, seine Vorstellung von nachhaltiger Mobilität und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen vor den etwa 150 anwesenden Betriebsräten auf dem Automobiltag der IG Metall Region Stuttgart.
Damit sich die baden-württembergische Autoindustrie zu einem Leitanbieter entwickeln kann, ist es aus Sicht der IG Metall wichtig, auch Produktionsarbeitsplätze im Ländle zu halten.
Jörg Hofmann dazu: "Ein wesentlicher Faktor das einzigartige Automobilcluster Baden-Württembergs zu erhalten, wird dabei sein, dass nicht nur die Forschung und Entwicklung hier angesiedelt bleibt, sondern auch die
Industrialisierung neuer Produkte erfolgt."
Letzte Änderung: 25.06.2012