Warnstreik der Entwickler der Zentrale
Heute Mittag haben ca. 200 Kolleginnen und Kollegen aus NFZ- und VAN-Entwicklung am Warnstreik der IG Metall teilgenommen.
Jörg Spies, Mitglied der großen Tarifkommission der IG Metall (und Betriebsratsvorsitzender der Zentrale), betonte in seiner Rede: "Das 3 Prozent-Angebot des Metallarbeitgeberverbandes für 14 Monate ist in Zeiten goldener Bilanzen eine Frechheit." Er empörte sich darüber, dass die Werksvertragskollegen als Sachkosten gebucht werden und nannte dies eine verachtende Denkweise der Unternehmen.
Für ihn ist es inakzeptabel, wenn Menschen ständig Angst vor der Zukunft haben müssen, prekäre Arbeitsverhältnisse sich immer weiter ausdehnen und feste Arbeitsplätze abgebaut werden. Er fragte die Warnstreikenden: "Wer sich vorstellen kann, dass die eigenen Kinder nach der Ausbildung als Leiharbeiter, befristet Beschäftigte oder Werkvertragsarbeitnehmer durchs Leben gehen müssen, mit einem Einkommen, das insbesondere bei der Leiharbeit knapp über dem Existenzminimum liegt. Als Eltern wünsche man sich, dass es die Kinder einmal besser haben als man selbst."
Am Beispiel eines jungen Ingenieurs, der seit 10 Jahren für 40.000 Euro brutto im Jahr als Werkvertragarbeitnehmer sich von Projekt zu Projekt hangele - ohne Zukunftsperspektive und ohne seinen Traum auf eine Familie mit Kindern verwirklichen zu können - machte Jörg Spies die Problematik prekärer Beschäftigung deutlich.
Für Jörg Spies ist diese Tarifrunde extrem wichtig: "Wir brauchen für die Menschen sichere und faire Beschäftigung, damit eine gesellschaftliche Weiterentwicklung überhaupt erst möglich wird."
Letzte Änderung: 16.05.2012