12.000 Daimler Beschäftigte am Tor 7

In Sindelfingen waren über 12.000 Beschäftigte dem Warnstreik Aufruf der IG Metall gefolgt und sind am Vormittag zu einer Kundgebung zum Tor 7 gekommen.

Die Beschäftigten reagierten damit auf die provokative Verweigerungshaltung und Hinhaltetaktik des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall. Ergun Lümali, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Sindelfingen: Ich sage es unmissverständlich: Wir sind die taktischen Spiele der Arbeitgeber leid. Wir lassen uns nicht weiter hinhalten. Wer am Verhandlungstisch nicht konstruktiv auf unsere Forderungen reagiert, der bekommt die Antwort von den Beschäftigten im Betrieb."

Die IG Metall fordert für die rund 800.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten sowie mehr Mitbestimmung der Betriebsräte bei Leiharbeit.

Die Arbeitgeber bieten bislang lediglich Entgelterhöhungen von drei Prozent für 14 Monate an. Das Angebot der Arbeitgeber quittierten die Daimler-Beschäftigten mit Pfui-Rufen und Pfiffen.

Die Unterstützung der Mannschaft ist bombastisch. Die Kollegen fordern uns auf, noch mehr Druck auf die Arbeitgeber zu erzeugen, sagte Ergun Lümali, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Werkes Sindelfingen. Wir sind die taktischen Spielchen der Arbeitgeber leid. Morgen in der vierten Verhandlungsrunde haben sie die Chance, einen größeren Konflikt abzuwenden.

"Die Leiharbeit ist die Verwirklichung eines alten Traumes der Arbeitgeber: die Menschen als billige Arbeitskraft zu kaufen - ohne Verantwortung für diese zu übernehmen," kritisierte Uwe Meinhardt, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart. "Wir, die IG Metall, nehmen diese Verantwortung an und sagen deutlich: Die gehören zu uns."

Am Warnstreik nahmen auch Beschäftigte der Schnorr GmbH teil, einem Teilezulieferer der Daimler AG.

Verhandlungen gehen in die 4. Runde

Die Verhandlungen für die 800.000 Beschäftigten der Branche gehen morgen am 8. Mai in Sindelfingen in die vierte Runde. Ein weiterer Gesprächstermin wurde für den 15. Mai festgelegt.