Warnstreik im Mercedes-Benz Werk Wörth

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03.05.2012 Nach dem Ende der Friedenspflicht zeigt die IG Metall Kampfbereitschaft. Rund 2.500 Beschäftigte des Mercedes-Benz Werkes Wörth legten am 30. April die Arbeit nieder.

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Rund 2.500 Beschäftigte folgten dem Aufruf der IG Metall Neustadt

Am 30. April 2012 war es soweit. Mit Trillerpfeifen, Tröten, Plakaten und Fahnen ging es richtig zur Sache. Rund 2.500 Beschäftigte des Mercedes-Benz Werkes Wörth folgten dem Aufruf der IG Metall-Verwaltungsstelle Neustadt und legten die Arbeit nieder. Laut protestierend zogen sie vom Betriebsratsgebäude des Lkw-Werkes zur nahe gelegenen Bienwaldhalle in Wörth.

Unmut über schmales Angebot der Arbeitgeber

Ihr ganzer Unmut galt dem schmalen Angebot der Metall-Arbeitgeber. Diese hatten in der letzten Tarifverhandlung lediglich drei Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 14 Monaten geboten. Auch sonst kam von ihnen eine Blockade. Die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten wurde genauso abgelehnt, wie eine Ausweitung der Mitbestimmung bei der Leiharbeit.

Dreimal Nein darf nicht sein

Für den zweiten Bevollmächtigten der IG Metall-Verwaltungsstelle Neustadt, Uwe Schütz, war deshalb Schluss mit lustig. "Wir wollen die Arbeitgeber lehren, dass es auf die Forderungen der IG Metall nicht drei Mal ein nein geben kann", sagte er im Rahmen der Kundgebung.

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6,5 % vom Kuchen

Dieser Kritik schloss sich Stefan Schaumburg, IG Metall-Tarifsekretär im Bezirk Frankfurt, in seiner Rede an. Für die IG Metall seien Zuwächse bei den Reallöhnen eine ökonomische Notwendigkeit. "Nur wenn die Löhne real steigen, kann die Binnennachfrage neben dem Export das zweite Standbein einer soliden Konjunktur sein. Wir wollen deshalb ein Stückchen vom Kuchen. Und das Stück ist genau 6,5 Prozent groß."

Unbefristete Übernahme für Ausgebildete

Besonders hart griff er auch die ablehnende Haltung der Metall-Arbeitgeber zur Übernahme der Ausgebildeten an. Das Angebot sei lediglich eine "unverbindliche Absichtserklärung" und könne deshalb nicht so hingenommen werden. In der Stahlindustrie seien bereits unbefristete Übernahmen durchgesetzt. Diesem Vorbild müsse die Metall- und Elektroindustrie folgen.

In Bezug auf das Thema Mitbestimmung bei Leiharbeit forderte er, das "Entwerten der Arbeit" zu beenden und Leiharbeiter nicht länger zu "Bittstellern" werden zu lassen.

Betriebsratsvorsitzender Ulli Edelmann fordert Mehr + Fair

Der Betriebsratsvorsitzende des Werkes Wörth, Ulli Edelmann, betonte, dass die am Streiktag ausbezahlte Gewinnbeteiligung die gute Arbeit im Werk Wörth dokumentiere. Dies müsse sich auch in einem neuen Tarifvertrag niederschlagen. "Ein neuer Actros und eine alter Tarifvertrag passen einfach nicht zusammen. Unsere Mannschaft arbeitet hart für das neue Produkt. Sie hat es verdient, mit einem neuen Tarifvertrag fair behandelt zu werden", sagte er. Zugleich machte er deutlich, dass der Betriebsrat keine Überzeiten genehmigen werde, bis eine tarifliche Einigung vorliege.

Die Veranstaltung wurde abgerundet durch den musikalischen Auftritt der Gruppe "Die anonyme Giddarischde". Sie begeisterten die Zuhörer mit rockigem Sound und pfälzischem Dialekt.

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Warnstreik im Werk Wörth

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Letzte Änderung: 04.05.2012