IG Metall-Pressedienst 10/2011

Stuttgart, 2. Dezember 2011 "Die Geschäftsführung der MBtech und die IG Metall hatten im Juli diesen Jahres in einem gemeinsamen Eckpunktepapier vereinbart, einen Entgelttarifvertrag für die Beschäftigten der MBtech zu verhandeln", erklärt Uwe Meinhardt, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart und Verhandlungsführer der IG Metall.

Auf dieser Grundlage haben seit September - unter Beteiligung der Daimler AG - mehrere Verhandlungsrunden stattgefunden sowie etliche Sitzungen einer gemeinsamen technischen Kommission. Gemeinsames Ziel war es, bis Ende des Jahres paraphierte Eckpunkte eines Entgelttarifvertrags zu verhandeln. "Die Gespräche verliefen sachlich und konstruktiv. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung des Vorstands der Daimler AG den Verhandlungstisch zu verlassen, unverständlich und inakzeptabel", kritisiert Meinhardt.

Offensichtlich interessieren den Konzern die Arbeits- und Entgeltbedingungen der MBtech- Beschäftigten nicht mehr. "Sie werden kaltblütig auf dem Altar des Verkaufspreises an einen neuen Mehrheitsgesellschafter geopfert. Die Betriebsräte und Beschäftigten der MBtech fühlen sich buchstäblich verraten und verkauft", beschreibt Meinhardt die derzeitige Stimmung im Unternehmen.

"Die MBtech ist eine 100-Prozent-Tochter des Daimler-Konzerns. Die Konzernmutter darf sich nicht klammheimlich aus ihrer Verantwortung für die MBtech davonstehlen", sagt Meinhardt.

Die Forderungen lauten im Einzelnen:

1. Eine verbindliche Vereinbarung mit der Daimler AG und dem neuen Mehrheitsgesellschafter der MBtech über die Fortsetzung der Tarifverhandlungen auf dem bisher erreichten Stand.

2. Beschäftigungssicherung für die Mitarbeiter der MBtech. Für die ersten fünf Jahre nach dem Einstieg des neuen Mehrheitsgesellschafters gilt:
Im Falle betriebsbedingter Kündigungen haben die Betroffenen ein Rückkehrrecht in den Daimler Konzern.

3. Alle Regelungen für Beschäftigte der Daimler AG, die für die Beschäftigten der MBtech künftig entfallen, müssen wertgleich abgegolten werden.