Ganz im Zeichen des Starts zur Serienproduktion der neuen B-Klasse stand die heutige Betriebsversammlung im Mercedes-Benz Werk Rastatt. Ullrich Zinnert, stellv. Betriebsratsvorsitzender konnte über 3000 Beschäftigte in der Montagehalle begrüßen. Karlheinz Fischer, Betriebsratvorsitzender konnte im Geschäftsbericht des Betriebsrates auf ein außerordentliches Halbjahresergebnis der Mercedes-Benz Car Group zurückblicken. Gute Vorraussetzungen für die Verhandlungen zur Zukunftssicherung 2012 welche 2004 abgeschlossen wurde. Es gilt in diesem Herbst eine weitere Beschäftigungssicherung für alle Beschäftigten zu erreichen.

Die Verhandlungen nach der Zusi 2012 stehen im Zeichen der Beschäftigungs-sicherung, der Entgeltsicherung, der Regelung von Leiharbeit und Werkverträgen sowie die Übernahmequote und die Ausbildungszahlen. Das Daimler Motto " Das Beste oder nichts" muss auch für die Zukunft der Arbeitsplätze bei Daimler gelten - so Karlheinz Fischer.

Seit der Präsentation der neuen B-Klasse auf der IAA Blicken viele auf unser Werk. Verbesserte Ausstattung und Komfort sorgen für eine große Nachfrage am Markt.

Trotz bereits erreichter Verbesserungen an ergonomisch problematischen Arbeitsplätzen gibt es noch offene Baustellen. Karlheinz Fischer unterstrich, dass die Gesundheit der beschäftigten am Arbeitsplatz absoluter Vorrang hat. Im Rahmen des Generationenmanagement müssen die Arbeitsplätze so gestaltet werden, dass die Beschäftigen bis zu ihrer Rente darauf arbeiten können.

Für die bevorstehende Übergangszeit beim Modellwechsel der A-Klasse fordert der Betriebsrat eine Widerbeschäftigung der derzeit rund 300 Zeitarbeitnehmer nach Abschluss der Umbaumaßnahmen in 2012. Betriebsrat und Werkleitung werden Gespräche mit Autovision führen. Karlheinz Fischer berichtet weiter über den Streit mit der Geschäftsleitung über die in der Vergangenheit reduzierten
Ausbildungszahlen. Aktuell 39 neue Azubis sind zu wenig für das als Kompetenz-zentrum für CompaktCars ausgelegte Werk Rastatt. Derzeit sind 6073 Menschen in Rastatt beschäftigt - davon 146 Auszubildende.

Erfreuliches konnte Karlheinz Fischer über die neue Kinderkrippe "sternchen" berichten. Am 11.7.2011 fand die Eröffnung statt und die ersten 16 Mitarbeiterkinder sind bereits eingezogen.

Im weiteren Bericht verkündete Ullrich Zinnert, dass das Unternehmen die Betriebliche Alterversorgung für neue, zukünftige Beschäftigte neu Regeln möchte. Die bisherige feste Verzinsung der betrieblichen Altersvorsorge soll durch eine variable Verzinsung ersetzt werde, Dadurch würde aber das Zinsrisiko auf die Beschäftigten abgewälzt. Weiter berichtete er, dass 2011 für die Entgeltumwandlung zur Altersvorsorge letztmalig eine 4% Festverzinsung vorgenommen wird. Die bestehenden Steuervorteile bleiben bestehen.

Heftige Kritik übte Zinnert am neuen, von der Bundesregierung geplanten Arbeitnehmerdatenschutzgesetz. Bisher verbotene Praktiken der "Bespitzelung" würden durch das neue Gesetz zukünftig legalisiert werden. Der Betriebsrat im Werk Rastatt und der Gesamtbetriebsrat der Daimler AG unterstützen die Resolution des DGB gegen den Entwurf des neuen Arbeitnehmerdatenschutzgesetzes.

Unter dem Motto: OPERATION ÜBERNAHME - brachte die JAV gemeinsam mit den 150 Auszubilden einen Beitrag. Lautstark unterstrichen Sie ihre Forderung nach Übernahme. Ali Bulut Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung forderte von der Geschäftsleitung eine dauerhafte unbefristete Übernahme der Auszubildenden. Alle Beschäftigten wurden eingeladen zum Aktionstag am 01.10.2011 nach Köln.

Claudia Peter 2. Bevollmächtigte der IG Metall Gaggenau berichtete über den Stand der Tarifverhandlungen zur Tarifrunde 2011/12. Aktuellen laufen die Gespräche zur qualitativen Tarifrunde über Leiharbeit, Werkverträge, Ausbildungszahlen und Übernahme. Die Entgeltforderung wird Anfang des Jahres 2012 in den Gremien der IG Metall und mit den Mitgliedern diskutiert und im März bekannt gegeben.