2. Betriebsversammlung in 2011
BR-Pressemeldung:
6024 Beschäftigte waren heute zur Betriebsversammlung im Mercedes-Benz Werk Rastatt eingeladen. Ullrich Zinnert, stellv. Betriebsratsvorsitzender eröffnete vor gefüllten Reihen die 2. Versammlung im Jahr 2011.
Schwerpunktthemen waren die am 31.12.2011 auslaufende Zukunftssicherung 2012, die Fabrikfahrweise 2011/12, Personalsituation, Leiharbeit und das 125 jährige Firmenjubiläum.
Im Dialog zwischen Karlheinz Fischer, Betriebsratsvorsitzender und Claudia Peter, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Gaggenau wurde die Belegschaft informiert.
Karlheinz Fischer bedankte sich bei der Belegschaft für die gezeigte Leistung während des 1. Halbjahres, welche durch ein 18 Schichtmodell mit ständigen Sonderschichten geprägt war. Nur dadurch war es möglich die erhöhten Fahrzeugstückzahlen zu produzieren.
Ein weiterer Verdienst der Belegschaft ist auch im gerade neu erschienen Buch von Betriebsrat und IG Metall beschrieben. 125 Jahre Arbeit und Leben in den Werken von Daimler und Benz, beschreibt die Erfolgsgeschichte der Belegschaft und des Unternehmens. Die Beschäftigten hatten die Möglichkeit das Werk zum Sonderpreis von 10.-EUR zu kaufen.
2004 wurde die Zukunftssicherung 2012 abgeschlossen. Damals waren 10.000 Arbeitsplätze im Konzern bedroht. In Verhandlungen zwischen Gesamtbetriebsrat und Konzernleitung wurde vereinbart auf betriebsbedingte Kündigungen während der Laufzeit zu verzichten. Im Gegenzug machten die Beschäftigten Zugeständnisse bei Einschnitten im Entgelt.
In den letzten 8 Jahren wurden deshalb im Konzern keinerlei betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation des Unternehmens ist eine Weiterführung der Zukunftssicherung nicht notwendig - so Karlheinz Fischer. Belegschaft und Betriebsrat erwarten, aufgrund der Rekordhalbjahresergebnisse, ein Signal des Vorstandes an die Beschäftigten zur Arbeitsplatzgarantie.
Optimistisch äußerte sich Karlheinz Fischer auch über eine mögliche Zukunft der derzeit 306 Leiharbeitnehmer im Werk Rastatt. Der Auslauf der derzeitigen A- und B- Klasse und der bevorstehende Modellwechsel fordern von den Beschäftigten weiter eine hohe Flexibilität und einen hohen Anspannungsgrad. Nicht nur in der Produktion, sondern auch in den indirekten Bereichen wie Informationstechnologie, Logistik, Qualitätsmanagment und Verwaltung ist die Belastungsgrenze erreicht.
Allerdings ist es erstmals im Werk Rastatt möglich einen Modellwechsel ohne Abordnung von Beschäftigten in die Werke nach Bremen oder Sindelfingen durchzuführen.
Der Umbau der Fabrik muss auch, so Gerhard Streeb Betriebsrat Montage, genutzt werden um die Arbeitsplätze ergonomisch zu Verbessern. Im Hinblick auf die älter werdende Belegschaft - im Jahr 2020 werden 52% der Beschäftigten über 50 Jahre alt sein - müssen die Arbeitsplätze zukunftsfähig gestaltet werden. Erste Verbesserungen konnte der Betriebsrat bereits erreichen. Zusätzliche Mitfahrbänder, höhenverstellbare Plattformen und Schwebesitze für den Inneneinbau wurden durchgesetzt. Zur weiteren Verbesserung der Arbeitssituation wurde ein sog. "MFA Projekt" ins Leben gerufen.
K. Fischer und C. Peter lobten das überdurchschnittliche Niveau der Auszubildenden im Werk Rastatt. Vor dem Hintergrund der 3 neuen Modelle im Werk Rastatt und den steigenden Anforderungen wurde die drastische Reduzierung der Ausbildungsplätze auf nur noch 39 / Jahr heftig kritisiert. Der Betriebsrat fordert deshalb die Werkleitung auf die vorhandenen Azubis zu 100% zu übernehmen.
Die Ausbildungsplatzzahlen müssen den zukünftigen Anforderungen für die neuen Modelle gerecht werden.
Derzeit besteht für Schulabgänger die Möglichkeit sich online unter www.daimler.com für Ausbildungsplätze zu bewerben.
Letzte Änderung: 14.07.2011