GJAV im Gespräch mit Personalvorstand
Anfang Mai 2011 fand traditionell das Gespräch der Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung (GJAV) mit dem Personalvorstand, Herrn Winfried Porth, statt.
Dabei forderte die GJAV Verbesserungen rund um die Themen Aus- und Weiterbildung. Yunus Sari, Vorsitzender der GJAV, sieht das Unternehmen in der Verantwortung: "Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung muss das Unternehmen deutlich mehr in junge Menschen investieren. Nur so kann zukünftig die Facharbeit bei Daimler gesichert werden." Personalentwicklung für JungfacharbeiterInnen, die Umsetzung der sozialpädagogischen Seminare und die Auslandseinsätze waren einige der Themen, die Herr Porth zur Klärung mitnahm.
1. Ausbildungsqualität in den Fachbereichen
Die GJAV führte 2009 eine Befragung der Auszubildenden zur Qualität der Ausbildung in den Fachbereichen in den Werken durch. Anfang dieses Jahres folgte eine Befragung in den Niederlassungen.
In den Werken gibt es aufgrund der Befragungsergebnisse bereits einen genauen Ablaufplan für die Fachbereichseinsätze. Darin sind von Beginn bis zum Ende eines Fachbereichseinsatzes detailliert die Verantwortlichkeiten aller Beteiligten geregelt und im Daimler Ausbildungssystem (DAS) festgeschrieben. "Das ist ein großer Erfolg der GJAV. Wir sind voller Zuversicht, dass durch diese Regelung in Zukunft die Probleme in den Fachbereicheinsätzen spürbar weniger werden." so Yunus Sari, Vorsitzender der GJAV.
Herr Porth sagte zu, die aus der Befragung resultierenden Maßnahmen für Verbesserungen auch in den Niederlassungen gemeinsam anzugehen.
2. D-Move
Auch das Unternehmen muss an der Weiterqualifizierung der JungfacharbeiterInnen ein großes Interesse haben. DMove kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Die GJAV machte deutlich, dass sie bei Weiterführung der DMove-Vereinbarung einige Anpassungsbedarfe hat. "Inhaltliche Verbesserungen sehen wir bei der Personalentwicklung im Rahmen von DMove und bei den Änkündigungsfristen, aber auch in Themen wie Übernahme und Entlohnung", so Philipp Landweer, GJAV-Vertreter aus Bremen.
3. Daimler Academic Programs
In den letzten Jahren hatte die GJAV immer wieder darauf hingewiesen, dass viele Automobilunternehmen bereits Förderprogramme haben, um ihre jungen MitarbeiterInnen gezielt und mit finanzieller Unterstützung weiterzubilden. Bei Daimler gibt es seit letztem Jahr eine betriebliche Nachwuchsförderung für Bachelor- und Masterstudiengänge. Im Rahmen des gemeinsamen Gesprächs hat die GJAV auf Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen, um das Programm noch attraktiver zu gestalten. "Für uns als GJAV ist klar, dass dieses Programm noch ausgeweitet werden muss. Handlungsbedarf sehen wir insbesondere bei der Weiterentwicklung von JungfacharbeiterInnen direkt im Anschluss an die Ausbildung", so Jennifer Hinzmann, GJAV-Vertreterin aus Düsseldorf.
4. Ausbildungszahlen
Ein zentrales Thema der GJAV sind die Ausbildungszahlen. Im Rahmen der Senkung der Arbeitskosten werden die Ausbildungszahlen an einigen Standorten zum Teil recht massiv gekürzt. Diese Kürzung erfolgt schrittweise bis 2012. Ali Bulut, GJAV-Vertreter aus Rastatt sieht in der demographischen Entwicklung, aber auch "aufgrund des doppelten Abiturjahrgang und dem Entfall der Wehrpflicht Daimler in der Pflicht, auf diese gesellschaftlichen Herausforderungen zu reagieren". Die GJAV begrüßt die Entscheidung des Unternehmens, eine einmalige Erhöhung der Ausbildungszahlen örtlich zu regeln. Leider konnte dies bislang nicht an allen Standorten umgesetzt werden.
5. Seminare zu Methoden und Sozialkompetenzen/Entwicklungsworkshops
Die GJAV diskutierte mit Herrn Porth auch über den "Sozialpädagogischen Lehrgang" , der ein zentraler Baustein der Berufsausbildung ist. Nach wie vor möchte die GJAV eine einheitliche Regelung für alle Standorte - wie vor der wirtschaftlichen Krise. Sebastian Wehle, GJAV-Vertreter aus Sindelfingen betont die Forderung der GJAV "auch den zweiten Teil der Entwicklungsworkshops für die Werke 5 Tage extern durchzuführen". Die Niederlassungen ergänzte Christian Specht, GJAV-Vertreter aus Dortmund, sollten sich an die Regelungen der Werke anschließen.
6. Auslandseinsätze
GJAV und Unternehmen vertreten gemeinsam die Auffassung, dass Auslandseinsätze junger FacharbeiterInnen gefördert werden sollten. Sie tragen wesentlich zur persönlichen und beruflichen Entwicklung des/der einzelnen bei und unterstützen den Aufbau der ausländischen Werke. Für die GJAV sind die Angebote noch nicht ausreichend genug. Deshalb möchte Samantha Bosch, GJAV-Vertreterin aus Wörth, "einen Prozess auflegen, der sicherstellt, dass jeder Standort Auslandseinsätze anbieten kann".
7. Duale Hochschule
Ziel der GJAV ist die Gleichstellung der DH´ler. Christian Schwaab, GJAV-Verteter aus Gaggenau betont, dass dazu "die Bereitstellung von Ausbildungsmitteln wie zum Beispiel Bücher und Laptops zählen, aber auch die Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Gesamtbetriebsvereinbarung Qualifizierung".
Alles in allem war das Gespräch der GJAV mit Personalvorstand Herrn Porth ein großer Erfolg. Die GJAV wird aufmerksam verfolgen, welche der angesprochenen Themen nun zügig angegangen werden. Ein großes Dankeschön gilt dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Erich Klemm und Wolfgang Nieke, dem Vorsitzenden der Bildungskommission, die die GJAV auch in diesem Jahr tatkräftig unterstützt haben.
Letzte Änderung: 29.06.2011